Bilanz: Kirmes mit Knall-Effekt

4,4 Millionen fröhliche Gäste, drei verärgerte Zeltwirte, denen die Musik abgestellt wurde.

<span style="font-weight: bold;">Düsseldorf. Eigentlich hätte alles so schön sein können. Mit 4,4 Millionen Besuchern blieb die größte Kirmes am Rhein ganz knapp unter dem Rekordbesuch. Die Schausteller waren durchweg mit den Umsätzen zufrieden und auch die Polizei konnte einmal mehr vermelden, dass die größte Kirmes am Rhein das friedlichste Volksfest dieser Größenordnung in Deutschland ist. Trotzdem krachte am Wochenende nicht nur das - diesmal ganz außergewöhnlich spektakuläre - Feuerwerk. Drei Zeltwirten wurde um Mitternacht die Musik abgestellt, weil sie angeblich zu laut waren.

Wie die WZ berichtete, hatte es zuvor massive Beschwerden der Schausteller gegeben. "So ein Krach hat mit Kirmes nichts mehr zu. Das verschreckt uns die Gäste", hatte Schaustellerchef Bruno Schmelter geklagt. Am Donnerstag fand ein Krisengipfel statt, an dem neben den Zeltwirten Ordnungsamt, Polizei und die Platzkommission mit Kirmesbürgermeister Thomas König teilnahmen. Probeweise sollten die Zeltwirte die Musik leiser drehen.

Am Freitag gab es dann blaue Briefe: Frank Engel (Frankenheim), Karl-Heinz Gatzweiler (Schlüssel) sowie Peter Klinkhammer und Hans-Peter Schwemin im Schlösser-Zelt mussten um Mitternacht dicht machen. Thomas König: "So etwas machen wir auch nicht gern. Aber wenn Zeltwirte nicht mitziehen, sind wir dazu gezwungen. Am ersten Samstag waren im Füchschen-Zelt die Bässe zu laut. Das war nach einem Anruf erledigt."

"Eine total willkürliche Entscheidung", schimpft Frank Engel, "außerhalb des Zeltes konnte man von der Musik kaum noch etwas hören. Mir sind dadurch rund 30 Prozent des Umsatzes verloren gegangen. Es geht den Schaustellern doch nur darum, dass sie uns als Konkurrenz sehen und wir ihnen angeblich den Umsatz wegnehmen. Unter solchen Bedingungen kann man das Zelt nicht weiter betreiben."

Der Streit war der einzige Schatten, der diesmal über der Kirmes lag. "Wenn die Schausteller von einer sehr ordentlichen Veranstaltung sprechen, dann muss es hervorragend gewesen sein", so Thomas König. Endlich seien auch die Familien wiedergekommen.