Korruptionsprozess um landeseigenen Baubetrieb BLB BLB-Prozess: Verfahren gegen einen Angeklagten vor Einstellung

Düsseldorf. Im Korruptionsprozess um den landeseigenen Baubetrieb BLB will das Landgericht Düsseldorf das Verfahren gegen einen der drei Angeklagten einstellen. Das kündigte der Vorsitzende Richter am Dienstag an.

Die Archivbilder zeigen (l-r): das Landesbehördenhaus in Bonn, das Polizeipräsidium in Köln, die ehemalige Schlösser-Brauerei in Düsseldorf und das Justizzentrum in Düsseldorf. Nach fast sechsjähriger Ermittlungsarbeit wird die spektakulärste Korruptionsaffäre seit Jahren in NRW vor dem Düsseldorfer Landgericht aufgerollt.

In dem Prozess geht es um Untreue, Bestechlichkeit und einen Millionenschaden zu Lasten des Steuerzahlers.

Eingestellt werden soll das Verfahren gegen den 55-jährigen ehemaligen Leiter der BLB-Niederlassung Aachen. Er war am Dienstag bereits nicht mehr anwesend. Bei der Einstellung eines Verfahrens wegen geringer Schuld ergeht kein Urteil, unter Umständen muss ein Geldbetrag gezahlt werden.

Auf der Anklagebank sitzen noch der ehemalige BLB-Chef Ferdinand Tiggemann und ein Rechtsanwalt aus Bad Neuenahr. In dem vor fünf Monaten gestarteten Prozess geht es um fünf Bauvorhaben, darunter das Gebäude des Landgerichts in Düsseldorf und das ehemalige Landesbehördenhaus in Bonn. Der 55-Jährige soll 2009 den Kauf eines sanierungsbedürftigen Schlosses in Jülich für zwei Millionen Euro beantragt haben, obwohl wichtige Untersuchungen zum Zustand der Immobilie fehlten. dpa