Bluttaten in Anwaltsbüros: Mutmaßlicher Täter gefasst
Großeinsatz der Polizei in Düsseldorf und Erkrath: In zwei Anwaltskanzleien sind zwei Menschen getötet worden. Der mutmaßliche Täter wurde nach stundenlanger Flucht offenbar im niederrheinischen Goch gefasst.
Düsseldorf/Erkrath. Der Mann, der am Freitag in zwei Anwaltskanzleien in Düsseldorf und Erkrath zwei Menschen getötet und mehrere weitere verletzt haben soll, ist von der Polizei festgenommen worden. Nach stundenlanger Flucht sei er den Beamten im niederrheinischen Goch ins Netz gegangen, wie die Polizei am Nachmittag bestätigte. Zudem wurde bekannt, dass der Mann in Rechtsstreitigkeiten verwickelt war, mit denen sowohl die Kanzlei in Düsseldorf als auch die in Erkrath zu tun hatte.
Nach der Bluttat in einer Anwaltskanzlei am Höherweg in Düsseldorf war der Verdächtige zunächst nach Erkrath geflüchtet. Der bewaffnete Mann hatte sich zeitweise in einer Wohnung am Neuenhausplatz in Erkrath-Unterfeldhaus verschanzt.
Ein Augenzeuge berichtete, er habe gesehen, wie eine zu der Wohnung am Neuenhausplatz gehörende Fensterscheibe aus der Wand flog und ein Brandbeschleuniger gezündet wurde. Ob dieser vom Täter stammte, war unklar. Auch war nicht sicher, ob der Mann eine Person in seiner Gewalt hat. Die Situation war lange Zeit unüberschaubar. Ein Düsseldorfer Polizeisprecher sagte, man gehe von einem "bewaffneten männlichen Einzeltäter" aus.
Der Verdächtige soll am späten Vormittag in einem Büro am Höherweg in Düsseldorf-Flingern eine Person getötet und eine weitere schwer verletzt haben. Tatwaffe soll ein Messer gewesen sein. Polizisten durchsuchten das Gebäude, stießen dort aber nicht auf den Verdächtigen. Nach Erkrath kam der Flüchtige möglicherweise über die Autobahn 46.
Am Nachmittag wurde dann der Fund einer zweiten Leiche in einer Erkrather Anwaltskanzlei gemeldet. Die Polizei schloss einen Zusammenhang der beiden Taten nicht aus. Der 48-Jährige trug nach Angaben der Polizei mehrere Messer und zwei Schusswaffen bei sich, von denen es sich bei mindestens einer um eine Gaspistole handeln soll.
Meldungen, wonach es sich bei beiden Todesopfern um Frauen handelt, konnten am Nachmittag nicht bestätigt werden. Möglicherweise handelt es sich um eine Frau und einen Mann. Auch wie der Mann nach Goch gelangt war, ist noch nicht bekannt. sd/dpa