Hafen Brandserie in Papierfabrik: Verantwortliche sind ratlos
Immer wieder brannte es zuletzt an der Fringsstraße. Doch wie lässt sich die Serie stoppen?
Düsseldorf. Die Brandserie in der leer stehenden Papierfabrik im Hafen macht der Feuerwehr große Sorgen — befürchtet wird unter anderem, dass irgendwann Menschen zu Schaden kommen. Gespräche zwischen dem Insolvenzverwalter, städtischer Bauaufsicht und Feuerwehr laufen, eine Lösung ist bislang nicht in Sicht.
Wie berichtet hatte es beim jüngsten Einsatz am Sonntag gefährliche Situationen gegeben, bei denen Schutzanzüge und Funkausrüstung von Einsatzkräften beschädigt wurden. In Brand gesetzt worden waren herumliegender Müll, Paletten und Papierreste. Offenbar ist es immer wieder solcher Unrat, der es Brandstiftern leicht macht, Feuer in den Gebäuden zu legen.
Ob jemand die Initiative ergreift, solche Hinterlassenschaften zu entfernen, ist aber bislang unklar. Ein Stadtsprecher sprach gestern von einer „besseren Absicherung“ für das Gelände als Ziel der Gespräche. Einen konkreten Termin für die nächste Besprechung gebe es allerdings noch nicht.
Sowohl Polizeistreifen als auch OSD haben zuletzt wieder verstärkt ein Auge auf das Gelände: „Städtische Mitarbeiter können es aber nicht betreten, da es Privateigentum ist“, heißt es. Eigentlich ist das Grundstück auch umzäunt, aber das scheint manche nicht abzuschrecken.
Durch das Aus der Papierfabrik Hermes ist aktuell Insolvenzverwalter Georg Kreplin für die Immobilie zuständig. Der WZ sagte er, dass Schäden im Zaun kurzfristig ausgebessert würden. „Ich weiß aber nicht, wie man Eindringlinge effektiv vom Gelände fernhalten kann.“ Er hofft darauf, einen künftigen Nutzer zu finden. Interessenten habe es auch schon gegeben, aber noch keinen, der sich mit der Hafen-Gesellschaft als Eigentümerin habe einigen können.
Elf Mal hat es in diesem Jahr auf dem Gelände schon gebrannt, allein acht Mal seit dem 9. April. Zwar waren die Brände meist relativ schnell gelöscht. Trotzdem ist der Aufwand dieser Einsätze hoch. Denn anschließend müssen die Einsatzkräfte alles absuchen, schließlich könnte sich zum Beispiel ein Obdachloser im Gebäude aufgehalten haben, der von Flammen überrascht wurde.
Feuerwehrsprecher Heinz Engels erinnert an den Fall von Teppich-Fricke in Flingern, wo es auch wiederholt Fälle von Brandstiftung gab. Einmal kam ein Mensch ums Leben, der im Gebäude Unterschlupf gesucht hatte.