Brutales Ritual als Pausenspaß
16-Jähriger beim „Todeskreis“ von Schülern misshandelt.
Düsseldorf. In kriminellen Jugend-Gangs wird „Der Todeskreis“ als Aufnahme-Ritual praktiziert. Wer mitmachen werden will, muss sich zwei Minuten lang von allen Banden-Mitgliedern verprügeln lassen. Das abartige Spiel findet offenbar immer mehr Nachahmer unter Jugendlichen. Am 26. März müssen sich drei Förderschüler (16 und 17 Jahre) wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Amtsgericht verantworten. Sie sollen beim „Todeskreis“ zu weit gegangen sein.
Nur durch Zufall wurde bekannt, was sich im Januar vergangenen Jahres in dem Nebenzimmer einer Förderschule abgespielt hatte. Die Schulleiterin hatte den zuständigen Bezirksbeamten der Polizei informiert, weil sie mitbekommen hatte, dass an der Schule „abgezockt“ würde. In Gesprächen mit Schülern fand der dann heraus, dass dort ein 16-Jähriger schwer misshandelt wurde.
Offenbar wird an der Schule öfter „Todeskreis“ gespielt. Wer eine Wette verliert, muss sich zehn Sekunden lang von seinen Kollegen treten und schlagen lassen. Das Opfer hatte nach eigener Aussage bei einer Wette falsch gelegenen, bei der es darum ging, ob ein Film ab 18 Jahren freigegeben ist.
Auf das Zeichen eines Mitschülers hin sollen dann mindestens vier Jungen über den 16-Jährigen hergefallen sein. Er wurde mit der Faust ins Gesicht geschlagen, bekam ein Knie in den Bauch gerammt. Auch als der Jugendliche in eine Ecke flüchtete, soll er von den Tätern verfolgt und getreten worden sein. „Diese Vorgehensweise soll nicht mehr von dem Wetteinsatz des Geschädigten gedeckt gewesen sein“, heißt es in der Anklage der Staatsanwaltschaft.
Gegen einen 18-Jährigen, der ebenfalls an der Tat beteiligt gewesen sein soll, wird gesondert ermittelt. Er soll dem 16-Jährigen auch regelmäßig Geld abgenommen habe. Der Regierungspräsident als Schulaufsicht gab am Donnerstag keine Stellungnahme ab, wie weit das brutale Spiel inzwischen verbreitet ist.