Aufarbeitung der Erfahrungen Corona-Buch voller authentischer Gefühle

Düsseldorf · „Wie Menschen eine besondere Zeit erleben“ – so lautet der Titel eines frisch veröffentlichten Buchs. Geschrieben und gestaltet haben es rund zwei Dutzend Düsseldorfer Autoren und Künstler.

Bea Halm-Schloesser hat sich das Meer herbeigemalt.

Foto: privat

Mitten im ersten Lockdown hatte Quartiersmanagerin Birgit Keßel zu dem Buchprojekt aufgerufen. Es meldeten sich zahlreiche Menschen aus Grafenberg und Düsseltal mit Geschichten, Gedichten, handgeschriebenen Briefen, Bildern und Fotos. „Wir haben die eingereichten Ergebnisse gesichtet und entschieden, sie unverändert in das Buch aufzunehmen”, erklärt Keßel. Damit seien die Beiträge gewürdigt worden – und authentisch geblieben.

Herausgekommen ist ein mehr als 70 Seiten starkes, ungewöhnliches Zeitdokument. Ingrid Denzel ist eine der Autorinnen. Sie lieferte für das „Corona-Buch” so genannte Elfchen. „Das sind fünfzeilige Gedichte, die exakt elf Wörter beinhalten”, erläutert sie und gibt ein passendes Beispiel: „Einkaufszettel dringend benötigt: Glaube, Liebe, Hoffnung. Bring uns das bitte – schnell!”

Bea Halm-Schloesser hat sich an dem Buchprojekt als Hobby-Künstlerin beteiligt. „Weil wir das Meer in diesem Jahr nicht besuchen konnten, habe ich mir das Meer herbei gemalt.” Titel: „Ein Bild von meiner Sehnsucht nach Sonnenuntergang am Strand, der Wolken und Wellen rötet“.

Das Vorwort zum Buch hat Thomas Schrödter geschrieben, evangelischer Gefängnisseelsorger in der Düsseldorfer JVA. „Wichtig wäre, sich Erlebtes gegenseitig zu erzählen – damit der enge Kreis der eigenen Gedanken und um sich selbst drehender Gefühle aufbricht”, resümiert er.“ Eine gute Inspiration für solch ein Gespräch sei aber auf jeden Fall dieses Buch. „Herzlichen Dank an alle, die bereit waren, sich so zu öffnen und ihre Gefühle und Gedanken zum Zuhören anzubieten”, freut sich Schrödter.

Das Corona-Buch kostet 7 Euro und ist erhältlich in der Buchhandlung Schulz&Schultz, Geibelstraße 76, im Gemeindebüro der Oster-Kirchengemeinde, Graf-Recke-Straße 211 sowie im Stadtteiltreff „Rund“ am Staufenplatz. Weitere Infos gibt es über das Quartiersmanagement „Nachbarschaft stiften” oder unter: