„Caravaning-Korso“ in Düsseldorf Enttäuschung über Corona-Lockerungen: Camper demonstrieren
Düsseldorf · Am Samstag fahren 110 Wohnwagen und Wohnmobile durch Düsseldorf, weil sie bei den Corona-Lockerungen nicht berücksichtigt worden sind.
Mit einem „Caravaning-Korso“ durch Düsseldorf wollen am Wochenende Camping-Freunde für mehr Akzeptanz demonstrieren und sich Gehör verschaffen. Sie sind enttäuscht, dass sie bei den Corona-Lockerungen nicht berücksichtigt wurden.
„Diverse Caravaning-Institutionen und Verbände haben an die Politik und verantwortliche Einrichtungen Schreiben geschickt, um bei möglichen Lockerungen zumindest die Berücksichtigung unserer mobilen Freizeitform zu erreichen. Allen Schreiben wurde wenig Beachtung geschenkt. Wenn man unsere Stimme nicht hört, dann müssen wir uns sichtbar machen“, sagt Jan Kirschner.
Er führt mit Daniel Gansen und Sascha Büntgen die Facebook-Gruppe „Campen mit Abstand“, von der der Korso organisiert wird. Los geht es am Samstag um 14 Uhr vom Parkplatz 1 der Messe mit 110 Wohnmobilen und Wohnwagen-Gespannen Richtung Innenstadt und wieder zurück.
Im Laufe der Pandemie sei deutlich geworden, dass der Urlaub mit Wohnwagen und Wohnmobil auf Reisemobil-Stellplätzen und Campingplätzen die Tourismusform ist, die allen Anforderungen an pandemieresistente Maßnahmen entspricht, so das Argument der Camper. Die Organisatoren schreiben in ihrer Ankündigung selbst, dass Caravaning nicht systemrelevant ist, „aber es gibt andere Beispiele im Stufenplan der Lockerungen, bei denen sich die gleiche Frage stellt und die trotzdem berücksichtigt wurden“.
Dabei seien Wohnwagen und Wohnmobile so sicher wie ein alleinstehendes Einfamilienhaus. „Die Menschen und Familien verbringen ihre Zeit in Fahrzeugen, die mit eigenem Sanitärraum, mit Küche, Wohn- und Schlafraum völlig autark sind. Sie treffen sich in keinem Treppenhaus oder sonstigen Gemeinschaftsräumen. Wenn, dann treffen sie in der freien Natur mit entsprechendem Abstand und in Freiluft aufeinander.“ Kinder könnten spielen und Erwachsene beim Wandern, Radfahren und ähnlichen Aktivitäten notwendige körperliche und geistige Regeneration erreichen – ideal nach einem Jahr coronabedingter Einschränkungen.
Die Organisatoren stellenklar, dass sie mit dem Korso keine Forderungen stellen wollen. Es gehe um mehr Akzeptanz für die mobile Tourismusform.