Chef der Luxus-Diebe muss vier Jahre ins Gefängnis

Bande aus Litauen hatte jahrelang rund um die Königsallee teure Kleidung mitgehen lassen.

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Düsseldorf. Drei Jahre lang war eine Bande aus Litauen der Schreck der Luxusgeschäfte rund um die Königsallee. Teure Kleidung im Wert von über 120 000 Euro ließen die Diebe mitgehen. Am Mittwoch wurden der 48-jährige Drahtzieher und zwei seiner Komplizen, ein 30-Jähriger und eine 27 Jahre alte Frau, vom Landgericht zu Haftstrafen verurteilt.

Die Masche war immer die gleiche, die Bande arbeitete im Team. Eine Frau ging mit einer Tasche in die Umkleide-Kabine eines Geschäftes und ließ sich teure Kleidung geben. Die stopfte sie dann in die Tasche und verschwand mit der Beute. Zum Teil soll draußen vor dem Laden schon ein Komplize gewartet haben, der die gestohlenen Sachen in Empfang nahm, um sie schnell abzutransportieren.

Fest steht, dass die 27-Jährige nicht an allen Taten beteiligt gewesen sein kann, die ihr von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen wurden. Die Litauerin hat ein hieb- und stichfestes Alibi. In drei Fällen saß sie nämlich in Frankreich im Gefängnis — wegen ähnlicher Delikte. Wer die anderen Frauen waren, die an den Trickdiebstählen mitwirkten, konnte in dem Verfahren nicht geklärt werden.

International arbeitete auch der 48-Jährige, den das Gericht für den Kopf der Bandes hält. Der Mann hat wurde bereits in England und Spanien wegen Diebstahls verurteilt. „Sie haben dann einfach das Land gewechselt“, stellte der Staatsanwalt in seinem Plädoyer fest. Er hatte für den Litauer sogar eine Strafte von fünf Jahren und sechs Monaten gefordert.

Die Verteidigung führte an, dass der Schaden geringer als angegeben sei. So seien die gestohlenen Waren in einigen Geschäften zu 30 Prozent herabgesetzt gewesen. Außerdem sollen die Versicherungen den Schaden inzwischen ersetzt haben.

Das spielte aber für die Kammer beim Urteil keine Rolle. Der 48-Jährige wurde zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, seine beiden Mitangeklagten müssen jeweils drei Jahre Haft absitzen.