Nachhaltigkeit in Düsseldorf Vier Manager sorgen für städtischen Klimaschutz

Düsseldorf · Bei der Stadt Düsseldorf sind seit 2019 vier Menschen eingestellt, die sich in der Verwaltung um das Thema Klimaschutz kümmern. Dabei koordinieren sie verschiedene Projekte und sollen so für CO2-Einsparungen sorgen.

Demnächst soll es noch mehr Grün geben wie hier am Schloss Benrath.

Foto: Melanie Zanin/Stadt

Der Klimawandel wird in der Hauptstadt ernst genommen, so scheint es. Das ambitionierte Ziel bis 2035 klimaneutral zu sein, die Bemühungen um Klimaschutz und Klimaanpassung sind zumindest immer wieder im Fokus der Politik, aber auch vieler Unternehmer und Bürger. Seit 2019 beschäftigt die Stadt Düsseldorf vier Klimaschutzmanager, die sich in vier Ressorts um alles kümmern, was mit Klimaschutz – und in dem Fall vor allem mit CO2-Einsparungen bei der Stadtverwaltung – zu tun hat.

Gefördert werden diese Stellen vom Bund, sind jedoch befristet. Im Oktober dieses Jahres laufen sie aus. Die Anträge auf eine Verlängerung sind jedoch schon gestellt, wie Umweltamtsleiter Thomas Loosen sagt. Dabei bleiben die Klimaschutzmanager nicht immer die gleichen Personen: „Drei ehemalige Manager sind inzwischen in fester Anstellung.“ Das Gute daran: Das Wissen und die Philosophie bleiben weiterhin den Ämtern erhalten, die Nachfolger können direkt darauf aufbauen. Loosen sieht die Klimaschutzmanager inzwischen gut etabliert.

Die Manager sind im Amt für Verkehrsmanagement, Schulamt, Amt für Gebäudemanagement und im Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz untergebracht. Dort dienen sie den Kollegen und Kolleginnen als Ansprechpartner in Klimafragen, bringen das Thema immer wieder ein und initiieren selbst Projekte und Prozesse. Die Umsetzung übernehmen dann aber in der Regel andere Mitarbeiter. Dabei soll auch die Kommunikation untereinander nicht zu kurz kommen: Alle vier treffen sich regelmäßig einmal im Monat zum Austausch; einmal im Quartal gibt es ein Treffen mit den Vorgesetzten.

„Wir erleben hier gerade einen Wechsel der Generationen“, sagt Thomas Loosen. Gerade die Klimaschutzmanager seien recht jung und würden entsprechend viel Innovation und neue Schwerpunkte mit in die Verwaltung bringen. Als Voraussetzung für den Job müsse man einen Hochschulabschluss mitbringen. „Die Fachrichtungen sind breit gefächert, vieles geht in Richtung Geographie, Ingenieur oder Stadtplanung“, sagt Stefan Wenzel, Abteilungsleiter für das kommunale Klimamanagement. Stellvertretend für die vier Klimaschutzmanager gibt er einen Überblick über die Projekte, die aktuell in den jeweiligen Ämtern im Fokus stehen.

Umweltamt

Im Umweltamt etwa steht das Projekt „Essbare Stadt“ im Fokus, mit Hochbeeten für Privatpersonen, Schulen und Kitas, die aber im öffentlichen Raum allen zur Verfügung stehen sollen. Daneben beschäftigt man sich hier mit der CO2-Uhr, die demnächst umgesetzt werden soll, der Homeoffice-Kampagne, die auch nach der Pandemie für eine Reduzierung des Autopendelns führen soll und übergreifend mit der Merit-Order, die als Potentialstudie erstellt wird.

Amt für Gebäudemanagement

Im Amt für Gebäudemanagement gilt es die 1800 städtischen Gebäude einer energetischen Kontrolle zu unterziehen – hierfür wird derzeit die Software eingeführt, die ein Echtzeitcontrolling ermöglichen soll. Außerdem wurde eine Liste mit den 20 energetisch schlechtesten Gebäuden der Stadt erstellt und eine Leitlinie zum energieeffizienten Bauen erstellt.

Verkehrsamt

Der Mitarbeiter im Verkehrsamt beschäftigt sich unter anderem mit den Mobilstationen, die eine emissionsfreie Innenstadt ermöglichen sollen. Hier sollen Leihräder und -autos ausgeliehen werden, Abstellplätze für Räder entstehen und der ÖPNV nicht weit entfernt sein, sodass man schnell von einem Verkehrsmittel aufs nächste umsteigen kann. Bis 2030 sollen 100 dieser Stationen in Düsseldorf entstehen, zunächst sind sieben in Bilk und Unterbilk geplant, die im Lauf von 2022 fertig sein sollen. Daneben geht es viel um den Radverkehr – von Abstellplätzen für Lastenräder hin zur Klimaradroute entlang an sichtbaren Klimaschutzobjekten.

Schulamt

Auch an Schulen und Kitas wird einiges gemacht. Neben Projekten mit den Bildungseinrichtungen stehen im Schulamt auch bauliche Planungen im Raum, etwa die Entsiegelung und grünere Gestaltung sowie die Erstellung besserer Energiekonzepte für die Gebäude.

Insgesamt kümmern sich alle vier Klimamanager um teils ineinander übergreifende Aufgaben; zudem betreuen sie Webseiten und Social Media, um auch die Öffentlichkeit zu informieren.

„Als Stadt wollen wir vor allem eine Vorbildfunktion sein“, sagt Thomas Loosen. Dafür wolle man auch entsprechende Anreize, etwa durch Förderprogramm bieten, die in aller Regel von den jeweiligen Zielgruppen gut angenommen würden. Mit den Klimaschutzmanagern könne man diese Funktion weiter ausbauen.