Das Wahl-Duell im Süden
Der Wahlkreis 43 galt als SPD-Hochburg, wurde aber zuletzt zweimal von der CDU geholt.
Düsseldorf. Der Düsseldorfer Süden war traditionell eine SPD-Hochburg. Hier gibt es immer noch viele Industrie-Arbeitsplätze, nicht nur im Henkel-Werk. Auch im Reisholzer Hafen, der in den nächsten Jahren aus- und umgebaut werden soll, oder in Benrath gibt es immer noch viele Blaumann-Jobs. Umso erstaunlicher ist, dass die CDU den Süd-Wahlkreis bei zwei Landtagswahlen hintereinander gewinnen konnte.
2005 scheiterte Sozialdemokrat Hans-Peter Milles — der 2000 noch direkt in den Landtag eingezogen war — an seinem Kontrahenten Peter Preuß. Der 58-jährige CDU-Mann konnte, und das war womöglich die noch größere Überraschung, bei der Wahl 2010 den Wahlkreis verteidigen. Er bekam 40,4 Prozent der Erststimmen, 37,1 Prozent hatte der frühere Regierungspräsident Jürgen Büssow (SPD) erhalten.
Der tritt bei dieser Wahl nun nicht mehr an. Preuß bekommt es stattdessen mit einer Frau zu tun, die im Düsseldorfer Süden bestens bekannt und verdrahtet ist: Walburga Benninghaus. Die 57-Jährige ist meist gut gelaunt, gilt als offen und jederzeit ansprechbar. In ihren politischen Kernthemen gilt sie als kompetent und als moderat.
Preuß wiederum ist in seiner politischen Ausrichtung ambivalent. Einerseits ist er im Landesvorstand der CDA (Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft) — dem Arbeitnehmerflügel der CDU. Andererseits vertritt er Law-and-order-Positionen. So wirbt er offensiv für die Einführung von zeitlich und räumlich befristeten Alkoholverboten. Er glaubt, damit könne unter anderem auch die Situation am Kamper Acker in Holthausen entschärft werden, wo sich viele Anwohner über die Besucher der Methadonpraxis ärgern.
Wer immer den Wahlkreis holt: Der Konkurrent dürfte leer ausgehen, denn beide Kandidaten haben keine besonders guten Listenplätze (Preuß 28; Benninghaus 53). Beide haben also nur die Chance, das Direktmandat zu holen.
Einen relativ sicheren Fahrschein hat Robert Orth von der FDP. Sein Problem ist die Fünf-Prozent-Hürde. Schafft seine Partei den Einzug in den Landtag, ist auch der Liberale mit dabei: Er steht auf Listenplatz fünf. Bei der vorigen Wahl hatte der Jurist noch im Norden kandidiert — ist nun aber aufgrund interner Absprachen gewechselt.
Die anderen Kandidaten haben kaum Aussichten auf einen Einzug in das Parlament. Martin-Sebastian Abel von den Grünen (Listenplatz 30) wird als Mitarbeiter eines aussichtsreichen Grünen-Kandidaten (Stefan Engstfeld) immerhin Landtagsluft schnuppern.
Angelika Kraft-Dlangamandla (Linke) und Andreas Mehrtens (Piratenpartei) müssen sich darauf beschränken, möglichst viele Zweitstimmen bei den 93 330 Stimmberechtigten im Wahlkreis einzuwerben.