Düsseldorf Defekte Gasheizung: Frau fiel ins Koma

Düsseldorf. Die Gasheizung in der Wohnung an der Hammer Straße sollte ein 41-Jähriger Installateur reparieren. Doch dabei hat der Handwerker offenbar übersehen, dass die Anlage verschmutzt war.

Symbolbild

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Unstrittig ist, dass er anschließend keine Kontrollmessung durchgeführt hat. Mit verheerenden Folgen. Denn die heute 43 Jahre alte Mieterin erlitt eine Kohlenmonoxid-Vergiftung und fiel ins Koma, ihre Katze starb. Am Montag musste sich der Gasinstallateur wegen fahrlässiger Körperverletzung vor dem Amtsgericht verantworten.

Passiert ist das alles schon vor neuneinhalb Jahren. Seitdem streiten die Parteien vor dem Zivilgericht. Darum hatte das Strafverfahren lange geruht. Inzwischen hat die 43-Jährige in erster Instanz Recht bekommen, die Revision läuft noch.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Handwerker vor, dass er übersehen habe, dass die Flamme der Gastherme nicht richtig brannte. Außerdem sei der sogenannte Lamellenblock im Wärmetauscher so verschmutzt gewesen, dass die Abgase nicht abziehen konnten. Nach dem Ende der Arbeiten führte er auch keine Kontrollmessung durch.

Der Angeklagte wies dagegen jede Schuld von sich. Er habe die Reparatur korrekt durchgeführt. Zu dem Zeitpunkt sei der Lamellenblock auch noch nicht verschmutzt gewesen. Sonst hätte er die Kontrollmessung auch gemacht: „Ich hatte dazu keinen Anlass. Die Messung war auch damals noch nicht gesetzlich vorgeschrieben.“

Die 43-Jährige hatte durch die Vergiftung einen Hirnschaden erlitten und ist zu 30 Prozent schwerbeschädigt. Sie hat ihren gut bezahlten Job damals verloren, kann aber inzwischen wieder arbeiten. Der Amtsrichter berücksichtigte, dass der Vorfall schon sehr lange her ist und kaum noch aufgeklärt werden kann. Gegen Zahlung von 3000 Euro Schmerzensgeld wurde das Verfahren eingestellt.