Düsseldorf Der Rhein macht sich dünn
Der Pegel fiel am Freitag auf einen Rekordwert für dieses Jahr. Die Kirmesfähre hat dadurch Probleme.
Düsseldorf. Der Rhein hat am Freitag den niedrigsten Wasserstand des Jahres erreicht. Auf 131 Zentimeter fiel der Pegel am Vormittag.
Während der Fluss immer schmaler wird, wachsen an den Ufern die Sand- und Kiesstrände. Das freut zwar Spaziergänger und Sonnenanbeter, führt aber zu ersten Problemen für die Schifffahrt. Hans Schäfer, Geschäftsführer der Rheinfährbetrieb Schäfer GmbH, berichtet etwa von Schwierigkeiten für die Kirmesfähre.
„Wegen des niedrigen Wassers haben wir in diesem Jahr so viele Probleme wie noch nie.“ Aufgrund der Sandbänke musste Schäfer seinen Steiger nun mit Hilfe eines Schwerlastkrans ein gutes Stück weiter in Richtung Flussmitte befördern. „Das ist natürlich mit hohen Kosten für uns verbunden.“
Von Schwierigkeiten wie diesen ist der Betrieb zwischen Zons und Urdenbach bislang verschont geblieben. „Aber wir müssen jetzt auch schon auf Sandbänke aufpassen“, sagt Geschäftsführer Wolfgang Jansen. Bei einem Pegel zwischen 1,20 Meter und 1,30 Meter müsste er den Betrieb sogar ganz einstellen. Allerdings gilt in Urdenbach der Kölner Pegel, und der liegt zurzeit noch bei 1,80 Meter.
Im Gegensatz zum Hochwasser spricht das Wasser- und Schifffahrtsamt Duisburg-Rhein bei niedrigem Pegel keine Fahrverbote aus. „Die Unternehmer sind selbst dafür verantwortlich, welche Schiffe sie verwenden und wie sie beladen werden“, sagt Jan Böhme, Gewässerkundler vom Schifffahrtsamt. Im Ergebnis gebe es bei niedrigem Wasserstand mehr Verkehr auf dem Rhein, da die Fracht auf kleinere Schiffe verteilt werden müsse.
Von Rekordwerten ist der aktuelle Pegel jedoch noch weit entfernt. Im Jahr 2003 fiel er einmal sogar auf 40 Zentimeter. Und auch auf längere Sicht betrachtet liegt der aktuelle Wasserstand noch im Rahmen. So liegt der Durchschnitt der jeweiligen Jahrestiefstwerte von 2001 bis 2010 bei 1,06 Meter.
Dieser Pegelstand könnte in diesem Sommer allerdings natürlich noch erreicht werden. Jedoch nicht kurzfristig.
Für das Wochenende rechnet der Deutsche Wetterdienst mit Regenfällen am Ober- und Mittelrhein. Deshalb dürfte der Düsseldorfer Pegel in den nächsten Tagen zumindest nicht weiter absinken.