Kinderbetreuung in Düsseldorf Wo die Kinder in ein „Sprachbad“ tauchen
Düsseldorf · In der Kita Kuscheltierinsel wird Französisch und Deutsch gesprochen. Das Konzept wurde nun ausgezeichnet und auf neue Weise anerkannt.
Die Arbeit der bilingualen Kindertagesstätte „L’île aux doudous – Die Kuscheltierinsel“ hat nun zweimal eine besondere Anerkennung erfahren. Sie konnte neun Jahre nach ihrer Gründung die Gemeinnützigkeit erlangen und ist somit Mitglied der Freien Jugendhilfe. Außerdem wurde die Einrichtung als Elysee-Kindertagesstätte ausgewählt. Die Auszeichnung wurde von der französischen General-Konsulin und Vertretern des NRW-Kulturministeriums und des Büros des Kulturbevollmächtigten in NRW persönlich überbracht. „Beides unterstreicht, dass wir hier eine gute Arbeit leisten“, sagt Nathalie Oppermann, Gründerin der Tagesstätte. Sie hat zwanzig Jahre lang als Assistentin für Vorstände und Geschäftsführer gearbeitet und kennt die Schwierigkeiten einer berufstätigen Frau, die gleichzeitig Mutter ist, sehr gut.
Für Kinder ab acht Monate
bis drei Jahre
„Ich hatte den Wunsch, eine Einrichtung zu schaffen, die hilft, Familienleben und Berufstätigkeit gut zu vereinen.“ Das zeigt sich auch an den langen Öffnungszeiten. So werden in der Kuscheltierinsel die Kinder von 7.30 bis 17.30 Uhr betreut. Da Oppermann gebürtige Französin ist, ihr Mann Deutscher, lag es für sie nahe, eine bilinguale Tageseinrichtung zu schaffen, in der ein Teil der fünf Mitarbeiter nur französisch und der andere Teil nur deutsch mit den Kindern spricht.
Ein weiterer Schwerpunkt
ist die Bewegung
Aufgenommen werden dort zwölf Jungen und Mädchen im Alter von 8 Monaten bis drei Jahren. „Sie tauchen bei uns quasi in ein Sprachbad ein, nehmen beide Sprachen auf. Auch wenn eine Sprache dann nicht weiter trainiert wird, hilft diese Erfahrung, später eine neue Sprache zu erlernen. Das haben Studien bestätigt“, sagt Oppermann. Rund ein Drittel der Kita-Kinder haben Deutsch und ein Drittel Französisch als Muttersprache. Der Rest wächst bilingual auf.
Ein weiterer Schwerpunkt der kleinen Einrichtung an der Fritz-Wille-Straße ist Bewegung. Dafür steht ein kleiner Bewegungsraum bereit, in dem eine Tanzpädagogin die Kinder motiviert. „Sobald es das Wetter zulässt, sind wir auch draußen. Wir besuchen dann auch den nahe gelegenen Wald und einen Spielplatz in der Nachbarschaft.“ In der Nachbarschaft befindet sich auch die Französische Schule. „Das ist für die Eltern, wenn sie dort Geschwisterkinder hinbringen müssen, sehr praktisch“, sagt Oppermann. Einige Kinder aus der Kita wechseln, wenn sie drei Jahre alt sind, auch dorthin. Denn die Französische Schule beginnt bereits im Kleinkindalter mit der „École maternelle“, einer Art Vorschule. Deshalb wird auch eine kleine Kooperation zwischen den beiden Einrichtungen unterhalten. Schüler aus der Französischen Schule besuchen beispielsweise die Kita-Kinder und spielen mit diesen.
Jetzt, wo die erste deutsch-französische Kindertagesstätte in Düsseldorf den anderen Tagesstätten gleichgestellt wurde, die Eltern dort die üblichen Beiträge bezahlen und nicht mehr zusätzliche Kosten für sie entstehen, würde Oppermann gerne eine weitere bilinguale Tagesstätte eröffnen. „Leider ist das im Moment aber nicht möglich, da dafür einfach kein Personal vorhanden ist.“