Die Epiphaniaskirche wird für ein Pflegeheim abgerissen
Die Caritas ist neuer Eigentümer des Grundstücks. Kita, Gemeindehaus und Gotteshaus müssen Neubauten weichen.
Düsseldorf. Gelebte Ökumene in Rath: Die Düsseldorfer Caritas hat das Grundstück an der Neuenhofstraße 1 von der Evangelischen Ostergemeinde gekauft. Epiphaniaskirche und Gemeindezentrum sind schon seit 2009 geschlossen, die Kindertagesstätte ist noch in Betrieb.
Die Caritas plant nun alle Gebäude auf dem Grundstück zwischen Neuenhofstraße und Gelsenkirchener Straße abzureißen — bis Ende 2015 sollen dort eine Altenpflege-Einrichtung sowie eine neue Kita entstehen. Das eine unter katholischer Caritas-Trägerschaft, das andere nach wie vor unter der Trägerschaft der Evangelischen Oster-Kirchengemeinschaft.
Der Kita-Betrieb soll während der Bauarbeiten aufrecht erhalten werden. Konkrete Pläne dafür gibt es noch nicht. Eine Möglichkeit könnten Pavillons zur Kinderbetreuung sein. „Ziel ist, die Zahl der Plätze nicht zu reduzieren“, sagt Stadtsprecher Dieter Schwarz. Alfred Geibel, Gemeinde-Pfarrer, erklärt den Grund für den Verkauf: „Wir mussten Kirche und Gemeindezentrum 2009 aus finanziellen Gründen schließen.“ Die Gemeinde konnte eine Sanierung der 1965 in Betrieb genommenen Gebäude nicht stemmen. Caritas plant mit einer Investition von rund 13 Millionen Euro für das Projekt.
Rainer Schlaghecken, Caritas-Referatsleiter Pflegende Begleitung, spricht bei der Lage von einem „Sahnestück“. Ruhig und doch zentral — die Westfalenstraße ist nah und die Anbindung an den ÖPNV gut. 80 bis 90 Pflegeplätze sollen entstehen, außerdem etwa 20 Tagespflegeplätze. Die Kita wird von drei auf fünf Gruppen erweitert.
„Die Altenpflege-Einrichtung schafft keine neuen Pflegeplätze, sondern Ersatzplätze“, erklärt Ronald Vogel. Denn bestehende Einrichtungen könnten die gesetzlich vorgeschriebenen Pflegestandards — beispielsweise eine Einzelzimmer-Quote von 80 Prozent — teilweise nicht mehr erfüllen.
Die Caritas wird das Bauvorhaben bald in einer Art Architektenwettbewerb ausschreiben. „Die recht große Fläche bietet viele Möglichkeiten, architektonisch kreativ zu werden“, sagt Projektmanager Reinhold Hahlhege. Entstehen soll neben Pflegeheim, Tagespflege, Kita und einem kleinen Park außerdem eine Kapelle, die gemeinsam mit der Kita genutzt wird. Geprüft werden muss noch, ob in ein oder zwei Schritten abgerissen und gebaut wird. Dies hängt davon ab, für welchen Architekten-Entwurf sich die Verantwortlichen entscheiden.
Derzeit entsteht in Rath an der Rotdornstraße ein weiteres Seniorenzentrum mit 90 Plätzen. Darüber hinaus gibt es im Stadtteil das Johannes-Höfer-Haus mit 189 Plätzen.