Die Rückkehr von Biber, Uhu & Co

Dank einer intensiven Biotopvernetzung kommen immer mehr bedrohte Tierarten in die Stadt.

Foto: Stadt Düsseldorf

Düsseldorf. Über 180 Jahre galt der Biber am Niederrhein als ausgestorben, jetzt ist er wieder da. „Als uns jemand ein Stückchen Holz mit den Beißspuren des Nagers brachte, haben wir gejubelt“, berichtet Gartenamtsleiterin Doris Törkel am Freitag. Die Grünbehörde hatte in den Hofgarten gebeten, um das Leben von Wildtieren in der Stadt vorzustellen. Nicht das von Fuchs und Kaninchen, sondern von denen, die in NRW selten geworden sind.

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So hat sich der Biber seit 2003 von der Maas entlang des Rheins ausgebreitet. Im letzten Jahr wurde er auch in Düsseldorf gesichtet, speziell in der Urdenbacher Kämpe. Die südlichste Sichtung kommt derzeit aus Leverkusen. „Unsere im Grünordnungsplan angestrebte Vernetzung der Naturschutzgebiete durch Verbundkorridore trägt also Früchte“, sagt Törkel. „Wenn das Netz noch enger wird, ist mit weiteren Bibern in Düsseldorf zu rechnen.“

Ähnlich sieht es beim Uhu aus. Der große Eulenvogel ist zwar „erst“ um 1960 aus NRW verschwunden. „Die Wiederansiedlung begann 1963 in der Eifel, von dort hat er sich still und leise ins Bergische aufgemacht und hat selbst die Großstädte erobert“, berichtet Tobias Krause von der Unteren Landschaftsbehörde. Die ersten Uhus in Düsseldorf sind seit 2008 bekannt, im letzen Jahr gab es sogar erstmals eine Brut. Wo, wird allerdings als großes Geheimnis gehütet. „Brütende Uhus sind sehr störanfällig, um sie zu halten, benötigt man beruhigte Kernzonen in den Naturschutzgebieten.“ Dann allerdings kommen die großen Eulen des Nachts schon mal häufiger in die Parks, wo der Tisch mit Ratten, Kaninchen und Enten reicht gedeckt ist.

Nie ausgestorben in Düsseldorf war der Steinkauz, aber auch er braucht Hilfe. Denn Sturm Ela hat die Nistmöglichkeiten der kleinen Eulen drastisch reduziert. Denn alle Düsseldorfer Steinkauzreviere befinden sich in Rheinnähe, Im Rheinvorland von Oberkassel, im Rheinpark und im Hofgarten.