Neu in den Programmkinos Bernadette: Eine Suburbia-Tragikomödie
Düsseldorf · Diese neuen Filme starten jetzt in den Düsseldorfer Programmkinos.
Bernadette Bernadette ist unmöglich! Einst war sie der Shootingstar am Himmel der Architektur, doch nach der Heirat mit Elgie verschwand sie von der Szene in Los Angeles und zog nach Seattle. Statt futuristische Baukonzepte zu entwickeln, widmet sie sich dem Familienleben und dem Erhalt einer baufälligen Vorstadt-Villa. Aus der Kreativen ist unterdessen eine exzentrische Schreckschraube geworden, die bei den pikierten Suburbia-Hausfrauen gern aneckt. Während Elgie versucht, die Eskapaden der Gattin zu beschwichtigen, hat sich Töchterchen Bee zu einer originellen Teenagerin mit durchaus bodenständigem Durchblick entwickelt. Doch als Bernadette (Cate Blanchett) der Brombeer-Plage rabiat zu Leibe rückt, gerät nicht nur der ganze Abhang ins Rutschen…
Richard Linklater hat in den letzten drei Jahrzehnten seine Vielseitigkeit von der „Before-Sunrise“-Trilogie bis zuletzt die eindrucksvolle Langzeitstudie „Boyhood“ bewiesen. Mit „Bernadette“ präsentiert er eine Suburbia-Tragikomödie, die von der anarchischen Exzentrik der Titelheldin lebt.
Atelier, Vorpremiere am Mo. um 19 Uhr (engl. OmU)
Pferde stehlen
Schicksalsschläge. Nach dem Unfall-Tod seiner Frau zieht Trond (Stellan Skarsgard) in die Abgeschiedenheit seiner norwegischen Heimatgegend zurück. Bald muss der Rentner erkennen, dass er seinen Nachbarn noch aus der Jugend kurz nach dem Weltkrieg kennt. Mit Lars verbinden ihn die tragischen Ereignisse, die die Glücksverheißung der Jugend jäh beendete.
Hans Petter Molands prominent besetzte Verfilmung des Bestsellers von Per Petterson bekommt die komplexe Verwobenheit der Zeitebenen nie richtig in Griff. Die Aneinanderreihung von Schicksalsschlägen, die schon als Paukenschlag in der Eingangsszene beginnt, steht bald im umgekehrten Verhältnis zur emotionalen Betroffenheit des Zuschauers.
Atelier, Preview am So. um 14 Uhr (nur Restkarten)
Die Sterne über uns
Plötzlich am Abgrund. Alles deutet auf ein Mittelschichtsdasein hin, doch der Eindruck täuscht. Als die Flugbegleiterin Melli ihre Wohnung verliert, steht die alleinerziehende Frau vor dem Nichts. Alte Schufaeinträge reduzieren die Chance auf dem Wohnungsmarkt radikal und das Wohnungsamt kann sie nur auf eine lange Warteliste setzen. Unterkünfte für Obdachlose verbieten sich für den 9-jährigen Ben, irgendwann sind die Schlafplätze bei Freunden ausgereizt. Schließlich kauft Melli ein Zelt und zieht mit Ben in den Wald. Was für den Jungen wie ein Abenteuer wirkt, ist für Melli ein prekärer Kampf, darum ihr Kind und ihren Job zu behalten. Ihre Waldwohnung muss natürlich ein striktes Geheimnis bleiben…
Bambi, Premiere am Fr. um 19 Uhr in Anwesenheit von Filmemacherin Christina Ebelt, Sa. - Mi. 16.30 Uhr
Bis dann, mein Sohn
Die Geschichte Chinas von der Kulturrevolution bis zum Beginn des Turbokapitalismus wird erzählt anhand von zwei Paaren, die durch ein tragisches Schicksal verbunden sind. Ihre Söhne, wurden am gleichen Tag geboren und sind eng befreundet. Doch dann ertrinkt der eine vor den Augen des anderen in einem Staudammbecken. Schuldgefühle bestimmen das Verhältnis von Liu Yaojun und Wang Liyun, die mittlerweile ein Kind adoptiert haben. Auch Li Haiyan und Shen Yingming haben den Tod des Jungen nie überwinden können. Als Li Haiyan jedoch erfährt, dass er unheilbar an einem unheilbaren Hirntumor erkrankt ist, kehren sie zurück an den Schauplatz der Tragödie. Es entsteht ein dichtes atmosphärisches Geflecht von ergreifender Menschlichkeit.
Atelier, tgl. 15.30 Uhr (am So. um 16.30 Uhr im chin. OmU)
Booksmart
Die Protagonistinnen dieses Initiationsstreifens von Olivia Wilde sind zwar so ziemlich das Gegenteil des üblichen Teenie-Film-Personals, aber eigentlich wollen sie das selbe. Amy und Molly sind nicht grade zwei Hingucker, aber dafür haben sie einen tollen Abschluss in der Tasche und Zukunftsperspektiven in Yale. Trotzdem geht ihnen zum Ende ihrer Schulzeit auf, dass sie vielleicht jede Menge verpasst haben könnten - vor allem Spaß. Das wollen sie alles nachholen, in einer einzigen Nacht. Die verläuft dann auch recht turbulent, kratzt an den Grenzen der Mädchenfreundschaft und führt schließlich zu überraschenden neuen Perspektiven.
Atelier, tgl. 19 Uhr (außer So/Mo) u. 21.15 im engl. OmU (So. 20 Uhr, Di. nicht)
Smuggling Hendrix
Für sein Regiedebüt hat sich Schauspieler Adam Boudoukos („Soul Kitchen“) auf seine griechische Abstammung besonnen und präsentiert mit „Smuggling Hendrix“ eine charmante Groteske über den Irrsinn politischer Grenzen. Der Musiker Yiannis lebt im griechischen Teil von Zypern. Als in die Freundin sitzen lässt und auch die Karriere sich als unerreichbarer Traum erweist, beschließt er die Insel zu verlassen. Doch kurz vor der Abreise läuft ihm auch noch der geliebte Hund Jimi Hendrix davon … ausgerechnet in den türkischen Sektor.
Dort kann ihn Yiannis zwar bald ausfindig machen, aber der „Export“ bzw. „Re-Import“ ist behördlich eine komplizierte Angelegenheit. In seiner Verzweiflung fasst Yiannis einen kühnen Plan.
Metropol, tgl. 21.30 Uhr (außer Mo., am Mi. um 21.45 Uhr im griech. OmU)