Digital-Duelle im Theater-Museum

Das Theaterensemble Looters verbindet Pixel-Grafik mit Schauspielkunst. Und lädt zum Videospiel-Wettkampf.

Dennis Palmen ist wie viele andere seiner Generation mit bunter Pixel-Grafik und 8-Bit-Sounds aufgewachsen. Videospiele wie Super Mario oder Tetris gehörten in seiner Kindheit zum Alltag. Heute arbeitet der 34-Jährige als Theaterpädagoge und Kulturmanager. Zusammen mit dem freien Theaterensemble Looters verbindet er auf der Bühne Elemente aus beiden Welten. Und organisiert am Freitag ein Turnier im Theatermuseum. Das Ziel: den Spaß an der Kunstform Videospiel mit anderen teilen.

Foto: Jürgen Wogirz

„Die Erzählformen in Videospielen und beim Theater überschneiden sich — etwa bei Rollenspielen“, erklärt Palmen. Bei einigen Theaterstücken des freien Ensembles spielen Videospiele eine entscheidende Rolle. Etwa bei „London Calling“ aus dem Jahr 2013, bei dem das Publikum in mehreren Sequenzen die Möglichkeit hatte, über den Fortgang der Geschichte zu entscheiden. Es galt, mit einem Flugzeug vor einer Riesenechse abzuhauen. Mit dem Spielchen wurde entschieden, welche der drei Figuren auf der realen Theaterbühne am Ende die Welt retten durfte.

„Ich sehe Videospiele als Kunstform“, sagt Dennis Palmen. Gerade in den letzten Jahren seien viele, vor allem kleine Entwickler aufgekommen, deren Spiele wie Kinofilme, Bücher oder eine Ausstellung wirken.

Die Videospiel-Sequenzen für die Theaterstücke programmieren die Mitglieder des Ensembles selbst. Das Wissen dafür habe sich Palmen im Informatikunterricht und durch Ausprobieren angeeignet. Eine Vorgehensweise, die auch bei Musik oder Konzeption für die Theaterstücke der Gruppe gilt. Jeder — ob Musiker oder nicht — dürfe beispielsweise ein Stück für ein Theaterstück komponieren.

Jedes halbe Jahr veranstalten die Looters ein Videospiel-Turnier. Gespielt wird, was Spaß macht. Dabei werden Konsolen aus den 80er Jahren und aktuelle Modelle im Theatermuseum aufgebaut. Über die Bildschirme sollen aber auch Geheimtipps flimmern, die vielleicht nicht jeder kennt.

Nach einer Aufwärmphase werden die Teilnehmer in Teams aufgeteilt und treten gegeneinander an. Dabei soll es vor allem, um den Spaß am Spiel gehen. Ein ernsthafter Wettkampf ist nicht erwünscht. Dennis Palmen sei wichtig, dass auch Neulinge eine Chance haben.

„Wie beim Theater soll jeder mal im Rampenlicht stehen können“, sagt der 34-Jährige.