Medizin Gerresheim freut sich über neuen Chefarzt im Brustzentrum
Düsseldorf · Dr. Björn-Wieland Lisboa will vor allem die Zusammenarbeit mit dem plastischen Chef-Chirurgen Prof. Christoph Andree am Sana-Krankenhaus weiter ausbauen.
Bei wirklich guten Chirurgen gibt es mittlerweile fast so etwas wie einen Transfermarkt, wenn auch nicht mit solchen Auswüchsen wie etwa im Profi-Fußball. Das Gerresheimer Sana-Krankenhaus zeigte sich am Mittwoch jedenfalls begeistert, wieder einen echten Hochkaräter als Leiter des interdisziplinären Brustzentrums präsentieren zu können: Björn Wieland Lisboa wurde aus Duisburg verpflichtet, wo der 57-Jährige seit 2010 die Frauenklinik am Bethesda-Krankenhaus geleitet hatte. Der Gerresheimer Klinikchef Christoph Andree nannte ihn einen „Wunschpartner“, der kaufmännische Direktor Michael Weckmann sprach gar von einem „Leuchtturm“ für das Krankenhaus an der Gräulinger Straße.
Der so gepriesene Senologe aus Hamburg seinerseits gab die Komplimente artig zurück. Er sei wegen des sehr guten Rufes des Hauses („Schon als Assistenzarzt habe ich oft von Gerresheim gehört, wusste aber nie, wo das ist“) gekommen. Und vor allem wegen der guten Kooperation mit dem plastischen Brustchirurgen Christoph Andree, dem er schon aus Duisburg regelmäßig Patientinnen geschickt habe. Lisboa: „Oft arbeiten Gynäkologen und Plastische Chirurgen gegen- oder bestenfalls nebeneinander her. Wir arbeiten aber wirklich zusammen.“
Dass dies im Sinne der Frauen mit Brustkrebs ist, liegt eigentlich auf der Hand: Denn nicht selten folgt ja einer ersten Operation, bei der der Tumor entfernt wird, eine zweite, plastische, zur Rekonstruktion der Brust. Lisboa und Andree betonen unisono, welch große Rolle dabei heute ästhetische Aspekte nachvollziehbarerweise spielten.
Generell raten die Experten betroffenen Frauen, sich Zeit bei der Suche nach einem spezialiserten Klinik zu lassen. Denn Brustkrebs sei kein akuter Notfall, der sofort operiert werden müsse. Und: Heutzutage würden schon 80 Prozent der Fälle geheilt.
Düsseldorf ist im Bereich Brustkrebs generell gut aufgestellt. Denn neben dem Kooperationszentrum Gerresheim/ Uni-Klinik gibt es zwei weitere zertifizierte Brustzentren in der Stadt: Am Marienhospital, das vom früheren Chef in Gerrresheim, Werner Audretsch und Oksana Möller geleitet wird. Und das von Mahdi Rezai am Luisenkrankenhaus in Flingern.