Dreifach-Mord: Erster Schlagabtausch im Prozess
Anwältin und Buchautorin Gülsen Celebi vertritt den Angeklagten — eine schwere Mission. Gleich zu Beginn ging’s zur Sache.
Düsseldorf. Vor Saal 122 im Erdgeschoss des Landgerichtes drängten sich am Donnerstag die Kamera-Teams, der Prozess um den dreifachen Mord an zwei Anwälten und einer Anwaltsgehilfin ist ein Medien-Ereignis. Großer Bahnhof auch für Gülsen Celebi, die den Angeklagten Yanqing T. vertritt. Sie ist nicht nur Rechtsanwältin, sondern auch erfolgreiche Buchautorin und wurde vor allem durch ihr Engagement für muslimische Frauen bekannt.
Souverän ertrug sie das Blitzlichtgewitter auf dem Weg zur Verhandlung, lächelte manchmal kurz und wiederholte vor allem einen Satz: „Ich möchte jetzt keine Stellungnahme abgeben.“ Um ihre Mission wird sie nicht beneidet, schließlich geht es um den Tod von zwei Rechtsanwälten und einer Anwaltsgehilfin. Und was am 28. Februar in den beiden Rechtsanwaltskanzleien geschah, ist weitgehend unumstritten. Für die Verteidigung bedeutet das einen schweren Stand.
Zum Prozessauftakt lieferte sich Celebi zunächst ein kurzes Duell mit Martin Lauppe-Assmann. Denn der tritt als Nebenkläger auf, obwohl in seiner Praxis Rechtsanwältin Ulrike F. und ihr Kollege Bernhard L. umgebracht wurden. Die Verteidigung des Kochs beantragte gleich zu Beginn der Sitzung, Lauppe-Assmann als Nebenkläger nicht zuzulassen. Doch das wurde von der Kammer abgelehnt. Es bleibe dem Rechtsanwalt selbst überlassen, ob er im Auftrag der Mutter von Ulrike F. an dem Verfahren teilnehmen wolle.
Der macht keinen Hehl daraus, dass er in dem Verfahren die Höchststrafe für den Angeklagten erwartet. „Ich finde es einfach eklig. Er hat Menschen das Leben genommen, die mit seinem Verfahren nichts zu tun hatten“, so Lauppe-Assmann. Der Koch sei auch völlig teilnahmslos gewesen, als die Anklage verlesen wurde.