Düsseldorf DSDS-Casting: Düsseldorf sucht den Superstar
Die TV-Show castet für die 15. Staffel von „DSDS“ in Bilk. Doch nicht jeder hat das Zeug zum Star.
Düsseldorf. Am Dienstag war es soweit. Vor den Bilker Arcaden startete die größte Castingtour in der Geschichte von „Deutschland sucht den Superstar“. Zum 15-jährigen Bestehen machen sich jetzt vier DSDS-Casting-Trucks auf den Weg in fast 60 Städte, so viele wie noch nie zuvor.
Über die Frage, ob jemand Talent hat oder nicht, darüber lässt sich sicherlich streiten. Das Problem ist aber häufig, dass gerade die, die völlig talentfrei sind, der Meinung sind, dass sie die geborenen Bühnenstars sind. Seit 15 Jahren lassen sich diese verhinderten „Sänger“ in der TV-Show „Deutschland sucht den Superstar“ nun schon regelmäßig von der Jury vorführen.
Aber wenn man jetzt meint, es hätte eine abschreckende Wirkung, wenn Jury-Guru Dieter Bohlen seine kleinen Spitzen bis mittelschweren Beleidigungen ablässt, der hat sich getäuscht. Jahr für Jahr versuchen sie es wieder, nur um einmal im Fernsehen zu landen.
Entweder muss man grottenschlecht oder ziemlich gut sein, wenn man eine Chance haben will, im Januar auf dem Bildschirm zu landen, dann werden nämlich die ersten Folgen ausgestrahlt. „Wir suchen halt nur die Spitze, so oder so“, sagt auch Anke Eickmeyer, Sprecherin von RTL. Und sie muss es wissen, ist sie doch schon von Anfang an dabei.
Einer, der gute Chancen hat, ist Sebastian Frohnert. Aber wohl nicht, weil er der geborene Sänger ist. Aber er ist von sich überzeugt. „Ich habe lange Jahre im Chor gesungen und bei mir stimmt das Gesamtpaket“, meint der 21-Jährige. 2015 hat er schon einmal mitgemacht und durfte auch Dieter Bohlen vorsingen. Dann war allerdings Endstation. So richtig erinnern kann er sich aber nicht mehr: „Ich weiß gar nicht mehr so genau, was er gesagt hat. Aber ich glaube, es war gar nicht so gut.“
Inzwischen hat er Gesangsunterricht genommen und als Schauspieler hat er auch seine Erfahrungen gemacht. „Ich habe schon zweimal bei Frauentausch mitgemacht und eine Gastrolle bei Köln 50667 übernommen.“ Also Sendungen, bei denen man nicht viel verpasst hat, falls man sie noch nicht gesehen hat. Begleitet wurde Sebastian übrigens von seiner Mutter Josefine. „Ich schätze, Sebastian kommt weiter, wenn er ein bisschen Glück hat.“
Stefan Kadlec hat die Jury auf Anhieb überzeugt. Der Tscheche aus Prag lebt seit zwei Jahren in Köln und hat seine Brötchen als Straßenmusiker verdient. „Seit ich ein Baby bin, möchte ich Musiker werden.“ Am 1. September geht es für ihn weiter. Dann bekommt er auch schon professionelle Hilfe an die Seite gestellt. Und zwar von keiner Geringeren als Juliette Schoppmann.
Die 37-Jährige landete bei der ersten Staffel von „DSDS“ auf dem zweiten Platz hinter Alexander Klaws. Die Einschaltquoten waren in den Anfängen noch gigantisch. Bis zu 15 Millionen Zuschauer hatten die Live-Shows. Heute sind es deutlich weniger und RTL versucht mit vielen Regeländerungen, die Zuschauer wieder vor das TV-Gerät zu locken. „Der Hype damals war unbeschreiblich. Wir haben bei unserer Tournee zweimal hintereinander im ausverkauften Münchner Olympiastadion gesungen. Den Daniel Kübelböck mussten wir im Kofferraum wegbringen, weil die Fans ihn sonst erdrückt hätten“, erinnert sie sich. Eine Freundin hatte Juliette damals angemeldet. „Gott sei Dank“, sagt sie heute. Auf der Bühne ist sie nur noch sehr selten zu sehen. Sie arbeitet als Dozentin für Gesang bei der Musical Academy in Köln. „Aber wenn ich ehrlich bin, mir fehlt es auch nicht. Ich begleite lieber junge Leute auf dem Weg nach oben.“