Aktionstag an Düsseldorfer Klinik Warum Eierstockkrebs so tückisch ist
Düsseldorf · Bei einem Aktionstag im Florence-Nightingale-Krankenhaus können Frauen alles Wichtige über diese besondere Krebsart erfahren. Anlass ist der Welt-Eierstockkrebs-Tag.
Mit einem Aktionstag am 3. Juni ab 17 Uhr will das Florence-Nightingale-Krankenhaus auf eine Krebsart aufmerksam machen, die meist erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt wird. Ab 17 Uhr können Frauen alles Wissenswerte rund um den Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) und die richtige Therapie erfahren.
Jährlich erkranken in Deutschland etwa 7400 Frauen neu an Eierstockkrebs. Damit gehört diese Krebsart zwar nicht zu den häufig vorkommenden, wird aber leider meistens erst im fortgeschrittenen Stadium festgestellt. Denn Eierstockkrebs verursacht oft lange Zeit keine oder nur unspezifische Symptome. Über alle Fälle hinweg betrachtet liegt die durchschnittliche Fünf-Jahres-Überlebensrate bei nur 42 Prozent. Selbst regelmäßige Tumormarkerbestimmungen und umfangreiche Diagnostik bringen keinen Vorteil in der Früherkennung. „Man weiß allerdings inzwischen, dass mindestens 30 Prozent der Erkrankungen genetisch bedingt sind“, erklärt Björn Lampe. Deshalb, so der Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Florence-Nightingale-Krankenhaus, sei für Erkrankte eine genetische Beratung ein Muss.
Wird Eierstockkrebs diagnostiziert, ist eine Operation eine wichtige Behandlungsmaßnahme – und, so Lampe, der Operateur entscheidend für die Prognose. Deshalb sollte die notwendige OP, bei der neben den Eierstöcken, um Tumorfreiheit zu erreichen, oftmals weitere Organe wie beispielsweise Milz, Darm, Leber oder Gallenblase entfernt werden müssen, unbedingt an einem spezialisierten Zentrum von erfahrenen Experten durchgeführt werden. Die Klinik für Gynäkologie am Florence-Nightingale-Krankenhaus ist neben nur zwei weiteren Kliniken in Deutschland ein ausgewiesenes „Center of Excellence“ für die operative Behandlung des Eierstockkrebses. Lediglich 25 Kliniken in Europa haben diese Auszeichnung bisher von der Europäischen Fachgesellschaft European Society of Gynaecological Oncology erhalten, denn die Anforderungen sind sehr hoch. „Zudem sind die Teilnahme an klinischen Studien sowie eine hohe Zahl wissenschaftlicher Veröffentlichungen notwendig – und davon profitieren unsere Patientinnen“, so Lampe.
Und weil dieser Krebs häufig erst sehr spät erkannt wird, und es keine von der Krankenversicherung vorgesehenen Vorsorgeuntersuchungen gibt, hält der Mediziner die Diskussion um den vaginalen Ultraschall, eine IGel-, also Selbstzahler-Leistung, für nicht zielführend und die generelle Behauptung, ein solcher Ultraschall führe zu unnötigen Operationen, für falsch.