Beliebter Club in Düsseldorfer Altstadt „Wir wollen die Seele des Schickimicki erhalten“

Düsseldorf · Der beliebte Altstadt-Club Schickimicki hat seit Freitag wieder auf. Ein ehemaliger Mitarbeiter und zwei Stammgäste des Traditionslokals haben das Geschäft übernommen.

Die Theke hat einige Upgrades erhalten, die Zapfanlage wurde erweitert und die Getränkekarte angepasst. Darüber hinaus wird es mehr Mitarbeiter für das Schickimicki geben.

Foto: Anne Orthen (orth)

Es wird wieder gefeiert an der Neustraße 51: Der beliebte Altstadt-Club hat nach mehr als einem halben Jahr Pause seine Türen wieder geöffnet. Los ging es mit einer Eröffnungsparty am Freitag, ab Samstag wird wieder wie gewohnt gefeiert. Gemeinsam mit zwei Stammgästen hat Christoph B. Klöcker, der vorher im Schickimicki gearbeitet hat, den Club wieder eröffnet. Bei einem Rundgang vor der Eröffnung wurde schnell klar: Für das ungeschulte Auge hat sich kaum etwas verändert, die wesentlichen Teile des beliebten Clubs wurden so erhalten.

Eine Änderung betraf die Farbe der Theke; ein Kronleuchter direkt im Eingangsbereich, der nicht mehr funktionierte, leuchtet jetzt wieder. Das Logo wurde etwas erneuert und ist statt Grün jetzt Rot. Die Marke „Schickimicki“ solle künftig auch eine größere Rolle spielen, und ganz wichtig für Klöcker und seine Kollegen: „Wir wollen die Seele des Schickimicki erhalten.“

An mehreren Stellen hat sich aber doch etwas geändert. Bisher konnten die Party-Gäste beispielsweise nicht einfach so den Club verlassen und auf der Straße frische Luft schnappen. Grund dafür war das Verbot, mit den Gläsern aus dem Club davor zu stehen. Das ändert sich nun: Direkt am Ein- beziehungsweise Ausgang ist ein Spender für Becher angebracht, in die die Getränke umgefüllt werden können, sobald die Gäste den Club verlassen wollen. Eine weitere Änderung betrifft die Getränkepreise: „Wir waren gezwungen, die Preise zu erhöhen, das wurde vorher elf Jahre lang nicht gemacht.“

An der Einrichtung hat sich wenig geändert: Das DJ-Pult steht jetzt an einem etwas anderen Platz und die Tische, die vorher im Bereich der Tanzfläche standen, gibt es nicht mehr. So sei mehr Platz für die Gäste entstanden. Auf einer Ablagefläche können dennoch die Getränke abgestellt werden, drunter sind Haken für Jacken angebracht. Für viele Stammgäste wird der Gang zur Toilette eine große Überraschung werden, denn diese wurden einmal grundlegend erneuert, dort gibt es nun auch kostenlose Hygieneartikel.

Klöcker und sein Team könnten sich außerdem neue Formate vorstellen, da sind sie derzeit aber noch in der genauen Absprache. Was klar ist: Die beliebten Event-Formate wie die 90er- oder 2000er-Party und der Shameless Saturday wird es auch weiterhin geben. Zur EM sind Public Viewings im Club mit anschließender Party geplant. Anders als bisher soll die Location auch unter der Woche genutzt werden, und zwar für Lesungen oder Ausstellungen. Künftig soll es außerdem regelmäßige Gewinnspiele auf Instagram (@schickimicki_original) geben und eine eigene Website wird entstehen.

Am 25. November vergangenen Jahres feierte der Club unter dem ehemaligen Betreiber Daniel Vollmer zum letzten Mal in bekannter Form. Er wünscht seinen Erben Glück und Erfolg: „Ich bin mir sicher, bei den Jungs ist das Schickimicki in den richtigen Händen und ich freue mich riesig auf den Neuanfang.“ Dieser hatte sich im vergangenen Jahr nach elf Jahren Betrieb entschieden, den Club an der Neustraße nicht mehr weiterzuführen. Als einen der Hauptgründe nannte Vollmer seine Familie, er ist Vater eines jungen Sohnes. Außerdem habe die 2018 eröffnete Retematäng-Bar an der Ratinger Straße zu wenig Zeit gelassen, um das Schickimicki mit dem nötigen Elan weiterzuführen.