NRW Neue Kinderbibliothek ist ein Herzstück im KAP 1

Stadtmitte · Die neue Zentralbibliothek im KAP1 am Konrad-Adenauer-Platz soll im November eröffnen. Der Bereich für Kinder und Jugendliche wird gegenüber dem alten Standort nicht nur geräumiger. Es wird auch viel Neues geben.

Stephan Schwering (v.l.), Michaela Hutzheimer und Norbert Kamp auf dem Holzmodell einer Rheinbrücke.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Die Vorbereitungen für den Umzug der Zentralbibliothek vom Bertha-von-Suttner-Platz zum Konrad-Adenauer-Platz laufen auf Hochtouren. Das ehemalige Post-Gebäude KAP 1 ist bereits weitgehend modernisiert, zahlreiche (allerdings noch leere) Bücherregale sind aufgebaut – Anfang November soll die Eröffnung an der neuen Adresse stattfinden. Jetzt gab es vorab einen Einblick in die neue Kinder- und Jugendbibliothek, die eines der Herzstücke darstellen wird.

Worum geht es?

Die Zentralbibliothek hat auch am bisherigen Standort auf der anderen Seite des Bahnhofs eine eigene Kinder- und Jugendbibliothek – allerdings mit deutlich weniger Platz. Bisher nehmen beide gemeinsam 333 Quadratmeter ein, im KAP 1 wird es mit zusammen 980 Quadratmetern fast die dreifache Fläche sein. „Dass Besondere ist, dass hier die Jugendlichen ab 13 Jahren einen 200 Quadratmeter großen eigenen Bereich haben“, sagt der Leiter der Stadtbüchereien Düsseldorf, Norbert Kamp. Der restliche Teil der Fläche entfällt auf die jüngeren Besucher bis zwölf Jahre.

Wie ist der Bereich gestaltet?

Die Zentralbibliothek setzt insgesamt auf verschiedenfarbige Bücherregale, die (auch bei den Erwachsenen) deutlich niedriger sind als bisher. Dadurch wirken die Räume heller und offener und können gut überblickt werden. Im Kinder- und Jugendbereich sind die Regale grün. Auf dem Boden ist der Rhein aufgemalt, es gibt eine hölzerne Nachbildung der Kniebrücke. Geplant sind auch Holzbäume in den verschiedenen Entwicklungsstadien.

Welche Angebote sind neu?

Einen „Lesegarten“ gibt es auch am bisherigen Standort, im KAP 1 fällt er aber größer aus. Am Rand soll eine „Lesehöhle“ entstehen, in der sich die Nachwuchsleser bis sechs Jahre verkriechen können: „Sie wird gemütlich, aber trotzdem hell“, kündigt die Leiterin der Kinder- und Jugendbibliothek, Michaela Hutzheimer, an. Die Bilderbücher werden in so genannte Tröge einsortiert; niedrige Möbel mit gemütlichen Sitzgelegenheiten. Es ist auch ein begehbares „Baumhaus“ geplant, das ebenfalls noch aufgestellt werden muss.

Der Leiter der Zentralbibliothek, Stephan Schwering, ist angetan von den Details, mit denen auf Kinder und Eltern eingegangen wird. So gibt es nicht nur einen Bereich zum Parken von Kinderwagen, sondern auch kinderfreundliche Toiletten mit Stillbereich und in der Höhe angepassten Waschbecken. Es wurde sogar darauf geachtet, dass sich Kinder nicht die Finger zwischen Tür und Rahmen einklemmen können.

Welche Medien werden angeboten?

Rund 44 000 Medien – Bücher, DVDs, Hörbücher etc. – stehen zur Verfügung. Es gibt auch Mangas und Comics, Lernhilfen und Gesellschafts- und Videospiele. Vieles soll neu angeschafft werden, ohne dass sich die Zahl der Medien insgesamt erhöhen wird – sie werden stattdessen schneller ausgetauscht als früher, wie Norbert Kamp erläutert: Denn heute werden Inhalte schneller inaktuell und sind dann nicht mehr gefragt.

Welches Programm
wird es geben?

Im Pädagogikraum sind medienpädagogische Veranstaltungen möglich, aber auch Kita- und Schulklassenbesuche oder Recherchetrainings. Die Gestaltung der Räume soll sowohl offene als auch geschlossene Veranstaltungen möglich machen. Auf der gleichen Etage wie die Kinder- und Jugendbibliothek liegt der große Saal, in dem es auch viele Events für Kinder geben wird. „Unsere Vorstellung ist, dass viele Kinder die Veranstaltung besuchen und die Eltern in dieser Zeit beispielsweise ins Lesecafé gehen“, sagt Kamp.