Düsseldorf: Der „Hinterhof der Kö“ wird schöner

Der Jahnplatz soll im Herbst neu gestaltet werden. Unter anderem werden Bäume gepflanzt.

Foto: Völkel

Düsseldorf. Eine Schönheitskur für „den Hinterhof der Kö“ wünschen sich die Stadtteilpolitiker der Bezirksvertretung 3 schon seit vielen Jahren. Gemeint ist mit diesem „Hinterhof“ die Platzfläche zwischen Aders-, Jahn- und Hüttenstraße. Bereits vor zehn Jahren hatte der damalige Bezirksvorsteher und heutige SPD-Ratsherr Udo Figge die Hoffnung, dass der Platzumbau schnell beginnen könnte. Doch die Verwaltung scheute die Kosten, wollte, dass sich ein privater Investor am Umbau beteiligen sollte. Aber in der Folge wechselten die Investoren. Lange stand die Baustelle an der Jahnstraße 1 (Ecke Adersstraße) still.

Zum Jahresbeginn aber übernahm das Münchner Unternehmen Huber Invest den Rohbau und verwandelt ihn seitdem in ein Haus mit 50 Eigentumswohnungen. Im Erdgeschoss wird, wie berichtet, die Restaurant-Kette Osteria ihre erste Filiale in der Landeshauptstadt eröffnen. Sie wird den Platz auch für die Außengastronomie nutzen. Im Herbst soll der Platz dafür nun umgebaut werden.

Einen offiziellen Namen hat er nicht. Allerdings wird er vom Verein Reinraum „Jahnplatz“ genannt. Der Verein sorgt seit vielen Jahren für Kultur unter dem Platz — in den ehemaligen unterirdischen Toilettenräumen.

In der Bezirksvertretung 3 wurde jetzt - bei nur zwei Gegenstimmen der Linken — dem Konzept für den 417 000 Euro teuren Umbau zugestimmt. Die Stadt übernimmt 315 000 Euro, der Bauherr der Jahnstraße 1 beteiligt sich mit 102 000 Euro.

Die Gehwege werden mit anthrazitfarbenen Betonsteinen neu gepflastert. Der Stadtplatz selbst wird mit granit-grau-weißen Betonsteinplatten gestaltet. Auch die Parkplätze an der Hüttenstraße bekommen einen neuen Untergrund. Die Natursteine, die hier ersetzt werden, werden für die Fahrbahndecke der Hüttenstraße wieder genutzt — dort, wo sich heute Asphaltflicken im Kopfsteinpflaster befinden. Der Parkstreifen an der Hüttenstraße wird mit zwei zusätzlichen Bäumen aufgelockert, weitere vier Amberbäume werden auf dem neuen Platz vor der Jahnstraße 1 gepflanzt.

Die Umgestaltung dient auch dazu, den Bereich endlich behindertengerecht auszustatten. So ist um den Platz herum ein Blindenleitsystem geplant. Der Bürgersteig an der Adersstraße wird zudem vorgezogen, damit Fußgänger von den Autofahrern besser gesehen werden. Die Ampelanlage wird mit Blindentastern und akustischen Signalgebenern ausgestattet. Die Taxistände werden nach Süden hin verlegt. Es werden auch Sitzbänke aufgestellt.

Die Linken hatten gegen die Planung gestimmt. Sie hätten sich eine grünere Gestaltung durch die Künstlerin Tita Giese gewünscht, wie sie nur ein paar Meter weiter am Ernst-Reuter-Platz zu sehen ist. Bezirkspolitiker Dieter Sawalies kritisiert: „Warum gibt es kein einheitliches Konzept? Hier wird eine Chance vertan.“