Löbbecke-Sammlung in Düsseldorf Bislang unbekannte Schnecke entdeckt

Düsselorf · Unter rund einer Million anderer Objekte im Aquazoo/Löbbecke-Museum lag eine Schnecke unter falschem Namen. Jetzt wurde sie von einem Weichtier-Fan entdeckt.

Der Entdecker Roland Günther präsentiert das neue Typusexemplar im Magazin der Löbbecke-Sammlung.

Foto: Aquazoo Löbbecke Museum/Philipp Schroeder

csr) Ein in der Löbbecke-Sammlung entdecktes Schneckengehäuse, das dort über 100 Jahre kaum beachtet verborgen lag, ist jetzt als neue Art beschrieben worden. Zu Ehren des Begründers der Sammlung, Theodor Löbbecke, trägt sie nun den Namen „Angaria loebbeckei“ – „Löbbeckes Delfinschnecke“.

Wie kam es zu dem besonderen Fund? Die naturkundliche Sammlung des Aquazoos umfasst über eine Million Objekte. Darunter befinden sich 300 000 Muscheln und Schnecken, die größtenteils bereits vom Museumsgründer Löbbecke bestimmt wurden. Im Magazin des Instituts engagiert sich der Club Conchylia mit seinen etwa 300 Mitgliedern bei der Überarbeitung der Weichtiersammlung. Ein Mitglied im Club ist der Gymnasiallehrer Roland Günther, der am Wim-Wenders-Gymnasium Oberbilk Englisch und Philosophie unterrichtet. In seiner Freizeit widmet er sich ganz der Weichtierwelt. Insbesondere Delfinschnecken der Gattung Angaria haben es dem Hobbyforscher angetan. Die Beschäftigung mit einer so speziellen Tiergruppe schärft natürlich den Blick für Besonderheiten, und daher konnte Günther schnell in den Schubladen des Magazins das besondere Stück identifizieren. „In meiner Privatsammlung und der Sammlung eines Freundes hatte ich bereits zwei Exemplare einer noch unbestimmten Schneckenart entdeckt. Im Museum sah ich dann ein weiteres Exemplar, das dort unter einem anderen Artnamen abgelegt war“, erklärt Günther.

Die Schnecke schaffte es auf
den Titel einer Fachzeitschrift

Mit dem Fund im Magazin des Aquazoos habe er dann genug Argumente gehabt, um eine neue Schneckenart beschreiben zu können. Der Fund von Roland Günther wurde in der Fachzeitschrift „Conchylia“ veröffentlicht. Dadurch gilt die neue Art als wissenschaftlich anerkannt. Sogar auf den Titel der Zeitung schaffte es die Schnecke. Lebend wurde sie noch nie gesehen. „Alles, was wir bisher über die Art wissen, basiert auf dem Gehäuse der wenigen Tiere in unseren Sammlungen.“

(csr)