Bürgerinitiative kämpft weiter Fernwärmekunden aus Düsseldorf-Garath fordern von Stadtwerken mehr Transparenz
Düsseldorf · Die Interessengemeinschaft Fernwärme Garath ist nach wie vor nicht zufrieden mit den Informationen der Stadtwerke Düsseldorf zu ihrer Preisgestaltung. Der Energieversorger bleibt bei seiner Darstellung.
Die Interessengemeinschaft Fernwärme-Garath (IGF) fordert von den Stadtwerken Düsseldorf weiter eine transparentere Darstellung ihrer Abrechnungen und ihrer Preisgestaltung. Mit den bisher von dem Energieversorger gelieferten Daten sei man nicht zufrieden, erklärte die IGF in einer neuen Mitteilung. Umfangreiche eigene Recherchen hätten „teilweise eklatante Abweichungen“ zu einer von den Stadtwerken gelieferten Tabelle ergeben, hieß es darin: „Das Vertrauen der Kunden in die Preisgestaltung der SWD kann so sicherlich nicht gewonnen werden.“
Die vor einigen Monaten gegründete Interessengemeinschaft zweifelt beispielsweise die Angabe an, dass die Gaspreise in der vergangenen Heizperiode etwa das 2,5-Fache des Preises vor dem Ukrainekrieg betrugen. Auch eine Versiebenfachung des Preises für Holzpellets könne man anhand eigener Recherchen nicht nachvollziehen. Letztere lagen nach den Recherchen der Interessengruppe allenfalls 35 Prozent über dem Vorkriegsniveau.
Die Stadtwerke bleiben unterdessen bei ihrer Darstellung, nach der die Preise deutlich stärker angestiegen sind. Die Gaspreise seien insbesondere im Jahr 2022 enorm gestiegen und hätten auch im Jahr 2023 noch über dem Vorkriegsniveau gelegen, erklärte eine Sprecherin auf Anfrage: „Aufgrund des Nachlaufs in den Preisentwicklungen hat dies noch Auswirkungen auf die Preise im Jahr 2024.“ Das Unternehmen bleibt zudem bei der Rechnung, dass die regionalen Holzpreise sich auf das Siebenfache verteuert haben: „Mit dem Dinslakener Holzenergiezentrum und dem Biomassekraftwerk Hürth sind in den vergangenen Jahren zwei neue Holz-Kraftwerke in dieser Region in Betrieb gegangen, welche die regionale Nachfrage und die Preise entsprechend erhöht haben.“
Die Interessengemeinschaft aus Garath ist unterdessen der Meinung, die festgestellten Differenzen zu den Angaben der Stadtwerke erhärteten „eher den Verdacht auf einen Zusammenhang zwischen den stark erhöhten Fernwärmepreisen und anderen Energieträgern und den Gewinnsteigerungen von SWD und EnBW“ in den Jahren 2022 und 2023. Man habe die Stadtwerke gebeten, die tatsächlichen Kosten für die im Heizwerk Garath verwendeten Energieträger für die verschiedenen Heizperioden offenzulegen.
Die Stadtwerke verweisen auf ihre Internetseite, auf der man transparent und ausführlich zu der komplexen Preisgestaltung für die Fernwärme informiere: „Wir erläutern die Zusammensetzung des Preises, der auch von Faktoren bestimmt wird, auf die wir als Stadtwerke keinen Einfluss haben, zum Beispiel der Investitionsgüterindex.“