Bauen in Düsseldorf Protest gegen Bebauung in Hamm hält an

Düsseldorf · Die Bürgerinitiative „Rettet Hamm“ kritisiert die geplante Bau-Höhe und fordert eine Bürgerbeteiligung.

Die Stadt plant in Hamm eine Hinterlandbebauung.

Foto: Marc Ingel

(arc) Mit roten Luftballons hat die Bürgerinitiative „Rettet Hamm für Düsseldorf“ am Wochenende gegen die geplante Hinterlandbebauung „Westlich Hinter der Böck“ protestiert. Sie sollen die maximale Höhe der geplanten Bebauung markieren. Bereits 2017 hatten viele Hammer Bürger den Wunsch geäußert, dass dieses Planungsgebiet nicht bebaut wird – oder allenfalls in einer aufgelockerten Bauweise mit 1,5-geschossigen Einfamilienhäusern. Diese Gebäude hätten dann eine Höhe von etwa sieben Metern.

Der aktuell von der Stadt ausgearbeitete Bebauungsplan sehe jedoch eine Bauhöhe von etwa zwölf Metern mit zweigeschossigen Baukörpern vor. Bei dieser Bauhöhe seien durch die Planung von Teilgeschossen allerdings problemlos vier bewohnbare Etagen möglich, heißt es von der Bürgerinitiative.

Um diesen „eklatanten Unterschied“ deutlich zu machen, hat die Bürgerinitiative „Rettet Hamm für Düsseldorf“ nun auch eine 3D-visualisierte Animation der möglichen Baufelder (basierend auf den aktuell vorliegenden Plänen der Verwaltung) erstellt. Dabei sei das bekannte „Fischhaus“ in Hamm (Auf der Böck 24) neben den größten geplanten Neubau im Planungsgebiet in 3D dargestellt worden, um so den massiven Höhenunterschied besser zu verdeutlichen. Es soll „die enorme Diskrepanz zwischen den Bürgerwünschen und den Planungen der Verwaltung“ visualisieren. „Auch wenn einige Gebäude in der späteren Planungsphase voraussichtlich noch aufgeteilt werden, wird sich der Gesamteindruck dadurch kaum ändern“, erklären Michael Schriefers, Helmut Hafemann und Franz Josef Medam, die als Sprecher der Initiative auftreten.

Die Bürgerinitiative „Rettet Hamm“ fordert einmal mehr eine erneute öffentliche Beteiligung und eine Bebauungsplanung, „die den Bedürfnissen und Wünschen der Düsseldorfer Bürger entspricht und relevante Klimaschutzaspekt berücksichtigt“. Ziel der Initiative sei es, anstelle des „massiven“ Neubaugebietes „Westlich Hinter der Böck“ einen Dorfpark zu schaffen, um hierdurch das Klima zu verbessern und das Wohlbefinden der Bewohner zu unterstützen.

Bereits im Juni hat die Initiative eine Online-Petition gestartet, in der insbesondere auf die klimatischen Auswirkungen der geplanten Bebauung hingewiesen wird. Alternativ wird darin ein Dorfpark angeregt, der auf 50 000 Quadratmetern Fläche ein wertvolles Naherholungsgebiet werden könne. Dies diene nicht nur dem Klimaschutz und dem Erhalt der Lebensqualität in Hamm, sondern trage auch zum Erhalt des einzigartigen Dorfcharakters im historisch gewachsenen Stadtteil bei. Bislang haben bereits mehr als 850 Unterzeichner die Petition unterstützt.