Musik aus Düsseldorf „Lost Tapes“ spielen bei Christopher Street Day

Düsseldorf · Auf dem Heumarkt in Köln haben die jungen Musiker von „Lost Tapes“ am 20. Juli ihren ersten Auftritt vor großem Publikum – ein paar Stunden nach ihnen spielt dort Tokio Hotel.

Die „Lost Tapes“ – Timmy Thompson, Felix Nolte, Henri Neu und Julian Jäger (von links) – treten auf der Mainstage beim CSD in Köln auf.

Foto: Lost Tapes

Nach der Veröffentlichung der ersten Single „Shivering Moonlight“ im April des letzten Jahres, freuten sich Henri Neu (Schlagzeug), Julian Jäger (Bass), Timmy Thompson (Gesang) und Felix Nolte (Gitarre) gegen Ende des Jahres über den „Meilenstein von 10 000 Streams“. Inzwischen sind daraus mehr als 17 000 geworden und die Musiker sind durch regelmäßige Liveauftritte einem breiten Publikum bekannt geworden. „Wir haben letztes Jahr 21 Konzerte gespielt, aber jetzt stehen wir kurz vor dem Durchbruch,“ zeigt sich Julian optimistisch, „denn die Show beim Christopher Street Day ist schon ein riesiger Kontrast zu den kleinen Kneipen der vergangenen eineinhalb Jahre“.

Durch eine Bekannte von Tim, die sich als Drag-Queen in der Szene auskennt, wurde die Band auf die Ausschreibung von ColognePride 2024 aufmerksam. Und ihr „Mix aus einer sehr frühen Bewerbung und Glück“ war der Grund, dass sie genommen wurden.

Die Organisation ist die gemeinsame Demonstration von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Pansexuellen, Transpersonen und Intersexuellen sowie deren Freunden und allen, die sie unterstützen. Eines ihrer Hauptevents ist das CSD-Straßenfest vom 19. bis 21. Juli in Köln. „Die Mainstage steht auf dem Heumarkt und dort präsentieren wir uns am Samstag, 20. Juli um 18.10 Uhr dem Publikum,“ erklärt Timmy.

Die Setlist aus sieben, acht Songs steht bereits und der Sänger verrät, dass neben Klassikern, die sie immer live spielen, sie auch ein brandneuen Song erstmals performen werden. Für den 40-minütigen Auftritt beim CSD hat Felix Nolte sich eine besondere Leihgabe von einer Gitarren-Werkstatt in Tübingen besorgen können: ein Instrument im Regenbogenlook. „Und ein paar Stunden nach uns spielt Tokio Hotel auf der gleichen Bühne“, erzählt Henri nicht ohne Stolz.

Der Drummer hatte beim Wettbewerb „Toys2Masters“ die Auszeichnung „Master of Drums“ erhalten, Julian wurde als „Master of Bass“ geehrt. Insgesamt kam die Band bei knapp 60 Teilnehmern auf den dritten Platz und erhielt den Master-Titel auch für die gesamte Performance. Den „Battle of the Bands“ in Köln schlossen die Lost Tapes – noch dazu als jüngste Band im Kreis der knapp 80 Teilnehmer – mit dem ersten Platz ab. Felix wurde als „bester Gitarrist“ gekürt und gewann eine E-Gitarre.

Der Name der Band entstand
am Küchentisch

Angefangen hatten die Lost Tapes aus der Schulband der Georg-Schulhoff-Realschule in Vennhausen heraus, in der Henri und Julian spielten. Über eine Online-Anzeige fanden sie Timmy und Felix als Sänger und Gitarristen und schon bei der ersten gemeinsamen Probe entstand der erste Song. „Das läuft bei uns wie von selbst“, erzählt Henri Neu. Der Name der Band entstand am Küchentisch von Familie Neu in Eller, in deren Keller auch der Proberaum ist, wo die Band zwei- bis dreimal pro Woche zusammenkommt, um zu Proben und an neuen Stücken zu arbeiten. „Lost Tapes passt zu unserem Style, denn wir gehen in Richtung Classic- oder Old School-Rock mit Pop“ erklärt Julian Jäger. Gemeinsam kamen sie auf alte Kassetten und die Idee, die verloren gegangenen Klänge von damals wieder hörbar zu machen.

Nun ist die Aufregung und Freude auf den Auftritt beim CSD groß. „Das ist eine riesige Veranstaltung mit echt vielen Menschen im Publikum,“ schwärmt Julian Jäger, „in der Bandgeschichte bisher wird das unser größter
Auftritt!“