Karl-Josef Laumann in Düsseldorf Gesundheitsminister Laumann zu Besuch in Flingern-Nord
Düsseldorf · Für Karl-Josef Laumann versuchen die sogenannten Spaziergänger, die Gesellschaftsordnung anzugreifen.
Mit fünf Minuten Verspätung wird er vorgefahren, dann steigt er hinten rechts aus der schwarzen Limousine und achtet darauf, dass die FFP2-Maske mit dem NRW-Landeswappen an der Seite richtig sitzt. „Hallo, wie läuft es?“, fragt Karl-Josef Laumann, als er vom Auto über die Ackerstraße zur Liebfrauen-Kirche geht.
Dort besucht der NRW-Gesundheitsminister die Impfaktion „Not sehen und impfen“ und wird von Oberbürgermeister Stephan Keller, Stadtdirektor Burkhard Hintzsche und Caritas-Direktor Henric Peeters schon erwartet. Nach einem kurzen Smalltalk scheint es zunächst, als wenn keiner der Herren so recht das Wort ergreifen möchte, doch dann legt der Minister einfach los.
„Ich bin fest davon überzeugt, dass wir zu einem Leben, wie wir es vor der Pandemie alle genossen haben, sicher in den nächsten Herbst- und Wintermonaten zurückkehren können, wenn wir eine hohe Impfrate haben. Deswegen kann man auch sagen, dass sich impfen zu lassen, natürlich mit Verantwortung zu tun hat – aber, um es einmal kirchlich auszudrücken, auch mit Nächstenliebe und mit der Achtung vor den Mitmenschen“, sagt Laumann.
Dabei erinnert er an die, die besonders unter den coronabedingten Einschränkungen leiden, wie etwa die Gastronomie und die Schausteller. Die Zusammenarbeit zwischen Kirchen und Staat – „Not sehen und impfen“ ist eine gemeinsame Aktion der Katholischen Kirche, der Stadt und des Caritasverbandes – ist laut Minister Laumann ein schönes gesellschaftspolitisches Zeichen: „Auch an diejenigen, die sich Spaziergänger nennen, denen es aber in Wahrheit darum geht, die Gesellschaftsordnung anzugreifen. Ich finde, dass sich Wertegebundenheit der Kirche und das Handeln des demokratischen Staates ein Stück weit ergänzen.“
Das städtische Impfmobil fährt die 15 verschiedenen Seelsorgebereiche Düsseldorfs seit dem 10. Januar an, bis zu 350 Impfungen werden am Tag vorgenommen. „Wir gehen zu den Menschen, wenn sie Hilfe brauchen. Dabei denke ich besonders an die Menschen, die aus bestimmten Gründen bisher nicht die Chance hatten, sich impfen oder boostern zu lassen. Senioren, die zum Beispiel keinen Hausarzt haben, oder Menschen mit Einschränkungen, die den langen Weg nicht mehr auf sich nehmen können. Deshalb liegt es an uns, ihnen die Möglichkeit des Impfens in ihrer Nähe anzubieten“, sagt Caritas-Direktor Henric Peeters.
Für Caritas-Direktor Peeters hat Laumanns Stippvisite auch etwas mit Anerkennung für die geleistete Arbeit zu tun: „Es ist eine Wertschätzung der Stadt gegenüber, uns und den Mitarbeitenden hier vor Ort gegenüber. Denn sie sind es, die jeden Tag von 10 bis 17.30 Uhr in der Kälte stehen und die Aktion erst möglich machen“, sagt Peeters. „Not sehen und impfen“ läuft noch täglich bis zum 28. Januar außer an den Wochenenden.