Sport sorgt für Wir-Gefühl Deutscher Nachhaltigkeitspreis in Düsseldorf verliehen — diese Promis wurden geehrt

Düsseldorf · Bei der Verleihung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises stand der Sport im Fokus. Geehrt wurde der Formel-1-Star Sebastian Vettel.

Der ehemalige Rennfahrer Sebastian Vettel erhielt den Ehrenpreis für sein Engagement rund um den Umweltschutz.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Nachhaltigkeit, ein inzwischen inflationär gebrauchter Begriff, meint so vieles, hat individuell jede Menge Facetten. So fragt sich Sebastian Vettel, der viermalige Formel-1-Weltmeister, ob es überhaupt in Ordnung ist, noch einmal ins Auto zu steigen. Nachhaltigkeit bedeutet für Anna Hiltrop, Botschafterin der Initiative Rhine-Clean-Up, Werbung zu machen für das Aufsammeln von Müll. Bundesinnenministerin Nancy Faser kauft in aller Regel regionale Produkte und sie trägt auf dem roten Teppich öfter dasselbe Kleid. Bei der Verleihung des 16. Nachhaltigkeitspreises (DNP) war es ein blauer Teppich aus recycelten Materialien, über den die Gäste zur Gala in den Festsaal des Hotels Maritim gingen.

Einer der Höhepunkte des Abends war der Auftritt der 21-jährigen Sängerin Zoe Wees, die in ihren Songs ihre Ängste thematisiert. „Ich reise nur mit meiner Psychotherapeutin“, sagt sie. Bei ihren Konzerten kämpft die Hamburgerin für positive Veränderungen und für mehr mentale Gesundheit, die weit über die Nachhaltigkeitsszene hinaus strahlen. Sie bekam von Eckart von Hirschhausen (Moderator und Buchautor) einen Sonderpreis verliehen. Wie wichtig Nachhaltigkeit im Sektor Gesundheit ist, will DNP-Initiator Stefan Schulze-Hausmann 2024 mit dem DNP-Gesundheit untermauern.

Diesmal, bei der 16. Gala, stand allerdings der Sport im Mittelpunkt. Oft war an dem Abend die Rede von den Vorbildern, die es braucht, um Veränderungen voranzutreiben. Und so wurden erstmalig mit der neuen Kategorie und in Anwesenheit zahlreicher Ikonen der Sportwelt vorbildliche Beiträge zur ökologischen und sozialen Transformation im Sportsektor prämiert. Unter den 1000 Gästen waren Skilegende Christian Neureuther, Schwimmerin Britta Steffen und Zehnkampf-Star Leo Neugebauer.

Bundesinnen- und Sportministerin Nancy Faeser gehörte zu den Bühnengästen und überreichte Preise. Mit DFB-Vizepräsidentin Celia Šašić betonte sie, dass sich im Sport in Sachen Nachhaltigkeit etwas tun muss. Als positives Beispiel führte sie die Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland an: „Die Spiele finden nur in Sportstätten statt, die es bereits gibt – wie beispielsweise in Düsseldorf. Es werden keine neuen Arenen gebaut. Wir wollen die nachhaltigste Groß-Veranstaltung werden, die es bisher gab.“

Der Sportpreis wurde in sechs Kategorien verliehen. Den meisten Applaus bekamen die Veranstalter und Teilnehmer der Special Olympics World Games in Berlin. Groß war auch der Beifall für Sebastian Vettel, als er den Ehrenpreis für sein Engagement rund um den Umweltschutz und seine Transformation vom Motorsportler zum Nachhaltigkeitsaktivisten entgegennahm. Der 36-Jährige wurde als Vorbild gefeiert, als einer, der sich nun mehr um Biodiversität kümmert, als Rekorden nachzujagen. Vettel zeigte sich überzeugt davon, dass „die Zukunft eine Chance hat. Es braucht nur mehr Mut und Zuversicht“.