NRW Düsseldorf: Pflegearbeiten in der Urdenbacher Kämpe starten

Urdenbach · Es werden in den nächsten Wochen in Urdenbach Sträucher und Pappeln entfernt. Einige der Maßnahmen sollten bereits im vergangenen Winterhalbjahr durchgeführt werden, mussten aber verschoben werden, da die Flächen aufgrund von Hochwasser nicht befahrbar waren.

In der Urdenbacher Kämpe stehen viele Obstbäume. Ihre Blüte erfreut die Spaziergänger im Frühjahr.

Foto: Golsch, Nikolas (nigo)

(rö) Die beim Gartenamt beheimatete Untere Naturschutzbehörde startet jetzt in die Pflege- und Entwicklungsarbeiten in den Naturschutzgebieten. Ziel sei der Schutz bedeutender Biotope sowie die Schaffung von weiteren Biotopen, teilt die Stadt mit. Die Arbeiten dauern bis Februar/März an. Einige Maßnahmen sollten bereits im vergangenen Winterhalbjahr durchgeführt werden, mussten wegen Hochwasser auf den Zufahrten verschoben werden. Im besonderen Blickpunkt liegt dabei die Urdenbacher Kämpe und das von Stadt und Biologischer Station Haus Bürgel erarbeitete Pflegekonzept für die dortigen Biotope. Und das sind die geplanten Einzelmaßnahmen:

Auf einer kurz hinter dem Ortsausgang gelegenen Fläche befindet sich der Rest einer Lindenallee, der unter Sträuchern verschwindet. Diese sollen beseitigt werden, um die Linden als Allee wieder erfahrbar zu machen.

Silberpappeln haben
sich etwas zu stark vermehrt

Am Baumberger Weg haben sich die zunächst als Straßenbäume gepflanzten Silberpappeln vermehrt, sodass auf einer kleinen Fläche ein Silberpappel-Gebüsch entstanden ist, das sich über Wurzelausläufer in die angrenzenden Wiesen unerwünscht ausbreitet. Sie werden gerodet und die Fläche eingesät. Ein Teil der Wiese ist als FFH-Lebensraumtyp „Flachland-Mähwiese“ eingestuft. Auch aus einer nordöstlich des Baumberger Wegs verlaufenden, sehr dicht stehenden Pappelreihe sollen vier Bäume entfernt werden, damit die Wiese nicht zu viel Schatten abbekommt.

Mehr Licht für die Obstwiesen durch Baumfällungen

Obstwiesen sind ein das Landschaftsbild in der Kämpe prägender Biotoptyp. Zudem sind sie auch aus naturschutzfachlicher Sicht wertvolle Bestandteile des Landschaftsraums, die den Lebensraum für eine vielfältige Fauna und Flora bilden. Damit sie sich optimal entwickeln, benötigen sie Licht. Südlich des Stümpeweges liegt die Lebel-Wiese. Sie bekommt zu wenig Sonne ab. Auf der südöstlichen Seite werden deshalb vier Pappeln entfernt. An der südwestlichen Ecke der Wiese wird die Krone einer alten Pappel gekappt, um den Torso als Lebensraum für Insektenarten zu entwickeln.

Im Bereich der Straßen Ortweg, Am Ausleger und Enge Gasse liegen die meisten Obstwiesen der Kämpe. Dort werden diesen Winter die Obstbäume geschnitten. Der Schnitt steuere, so die Stadt, bei jungen Obstbäumen die Entwicklung der Krone. In diesem Stadium wird die Grundlage für ein Astgerüst entwickelt, das stabil genug ist, um bis zur Reife tragen zu können. Bei älteren Bäumen dient der Schnitt dem Erhalt der Krone. Hier werden vorwiegend Äste entfernt, die sich gegenseitig beschatten.

Die Arbeiten in der Urdenbacher Kämpe (mit Ausnahme der Obstbaumpflege) werden von der Bezirksregierung mit Landesmitteln aus dem Förderprogramm „Richtlinien investiver Naturschutz-Managementpläne“ mit bis zu 80 Prozent der Kosten gefördert. Den Eigenanteil finanziert die Stadt.

(rö)