Drogenfund in Düsseldorf Polizei stellt 110 Kilo Marihuana und 1100 Cannabis-Pflanzen sicher

Düsseldorf · Seit März hatte eine Sonderkommission in Heerdt ermittelt. Dort betrieben Drogenhändler offenbar ein Logistik-Lager. Jetzt wurden mehrere Männer festgenommen.

1100 Cannabispflanzen wurden in Heerdt nahe der Stadtgrenze zu Neuss gefunden.

Foto: Polizei Düsseldorf

(june) Die Düsseldorfer Polizei hat im Industriegebiet Hassels 110 Vakuumbeutel mit jeweils einem Kilogramm Marihuana und Bargeld in Höhe von 16 000 Euro gefunden. Dabei wurde auch ein 27-Jähriger vor Ort angetroffen und festgenommen.

Diesem Fund ist viel Ermittlungsarbeit vorangegangen. Diese wurden nach Angaben der Polizei bereits im März 2023 aufgenommen. Damals wurde die Immobilie im Gewerbegebiet durch Beamte des Rauschgiftkommissariats als sogenanntes „Logistiklager“ identifiziert. Das Gebäude diente auch als Schlafstätte für „Mitarbeiter“.

Auch im Mai 2023 hatte es bereits einige Festnahmen gegeben: Damals wurden mehrere mutmaßliche Mitglieder einer bundesweit agierenden Bande wegen des Anbaus und des unerlaubten Handels mit Betäubungsmitteln – in diesem Fall Marihuana – in nicht geringen Mengen festgenommen.

Plantagen-Fund nahe
der Stadtgrenze zu Neuss

Die Ermittlungen führte die Kommission in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Düsseldorf außerdem zu einer professionellen Plantage in einer Gewerbe-Immobilie in Heerdt nahe der Stadtgrenze zu Neuss, wie es in der Mitteilung der Polizei weiter heißt. Dort fanden die Beamten 1109 Cannabispflanzen. Außerdem wurden zwei weitere Männer im Alter von 33 und 35 Jahren dort angetroffen und festgenommen. Nach einem Gutachten des Landeskriminalamtes NRW habe der Ertrag dieser Plantage pro Ernte rund 100 Kilogramm Cannabis betragen. Bei drei möglichen Ernten würde dies einem Jahresertrag von etwa 300 Kilogramm entsprechen. Der Verkaufswert dieser Menge Marihuana liegt bei ungefähr 1,35 Millionen Euro.

In der Mitteilung heißt es weiter, dass der Düsseldorfer Ermittlungserfolg sich auf eine bereits im Oktober 2022 aufgefundene Indoor-Cannabisplantage stütze. In Dessau in Sachsen-Anhalt wurden damals 2200 Pflanzen entdeckt. Dies sei der erste Hinweis auf eine überregional agierende Bande gewesen.

Daher gab es in diesem Zusammenhang in Folge Ermittlungen in Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Dabei wurden bislang acht Plantagen mit rund 11 200 Cannabis-Pflanzen festgestellt und insgesamt 20 weitere Menschen festgenommen, die alle die albanische Staatsangehörigkeit haben. Alle Festgenommenen befinden sich demnach aktuell in Untersuchungshaft.

(june)