Spitzenposten in Düsseldorf war lange vakant Neue Polizeipräsidentin will Angriffe auf Polizisten nicht dulden

Düsseldorf · Miriam Brauns steht ab Freitag offiziell an der Spitze der Düsseldorfer Polizeibehörde, als erste Frau in diesem Amt. Die Stadt ist ihr nicht neu.

Innenminister Herbert Reul und die neue Polizeipräsidentin Miriam Brauns.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Die neue Düsseldorfer Polizeipräsidentin Miriam Brauns will die Sicherheit ihrer Beamten besonders im Fokus haben. Diese könnten sich darauf verlassen, dass sie körperliche Angriffe und Beleidigungen gegen Polizistinnen und Polizisten stets juristisch überprüfen lassen werde, sagte Brauns am Montag bei ihrer feierlichen Amtseinführung. Wer Retter angreife, der müsse auch damit rechnen, zur Verantwortung gezogen zu werden.

Sie verfolge aufmerksam den Prozess um die Explosion in Ratingen, bei der Polizisten, Feuerwehrleute und Rettungskräfte teils schwer verletzt wurden, sagte Brauns: „Unfassbares Leid ist denen angetan worden, die gekommen waren, um zu helfen.“ Sie betonte auch die Bedeutung von psychologischer Hilfe für Polizeibeamtinnen und -beamte.

Brauns, die als erste Frau an der Spitze des Polizeipräsidiums steht, wurde bei einer Feierstunde in der Altstadt offiziell begrüßt. Zum 1. Dezember wird sie ihren neuen Posten antreten, der offiziell seit Februar unbesetzt war. Ihr Vorgänger Norbert Wesseler – er wurde mit warmen Dankesworten verabschiedet – war aber schon vorher längere Zeit krankgeschrieben. Entsprechend ungeduldig war die Besetzung der Stelle daher in der Stadt eingefordert worden. Innenminister Herbert Reul (CDU) hob die umfassende Erfahrung der 52-jährigen Juristin hervor, die auch eine polizeiliche Ausbildung hat und zuletzt stellvertretende Polizeipräsidentin in Köln war. Obendrein werde ihr eine freundliche, zugewandte Art bescheinigt, was ihr im Rheinland zugute komme. Und noch eine Kernkompetenz für den Job in Düsseldorf habe sie: „Wer aus Köln kommt, kann Karneval.“

Nach der langen Vakanz an der Spitze sind die Erwartungen groß. So wünscht sich der Personalrat von der neuen Chefin, sie möge dabei helfen, dass die Polizeibehörde als Team wieder besser zusammenwachse – was durch die räumliche Situation mit verschiedenen Quartieren erschwert werde. Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) wies auf das besondere Einsatzaufkommen durch die Stellung als Landeshauptstadt hin. Auch die Euro 2024 werde eine Herausforderung sein.