Supermarkt in Düsseldorf Rewe verhandelt über die Rettung von Real in Heerdt
Düsseldorf · Die Supermarkt-Kette hat vom Bundeskartellamt die Erlaubnis für eine Übernahme der Filiale bekommen – jetzt muss noch der Vermieter zustimmen.
Pünktlich zu Weihnachten gibt es Hoffnung für die knapp 100 Mitarbeiter von „Mein Real“ in Heerdt: Die Kölner Supermarkt-Kette Rewe will die Filiale übernehmen und hat dafür die Erlaubnis des Bundeskartellamtes. „Rewe hat das Vorhaben der Markt-Übernahme am 8. Dezember angemeldet, es wurde am 21. Dezember freigegeben“, schreibt Kartellamts-Sprecher Kay Weidner auf Anfrage. Rewe-Sprecher Raimund Esser bestätigt die „kartellrechtliche Freigabe zum Erwerb“.
Diese Entscheidung ist eine große Erleichterung für die Belegschaft des XXL-Supermarktes in Heerdt. „Das wäre für uns alle richtig klasse“, sagt der örtliche Betriebsratschef am Telefon. Denn wenn Rewe übernehmen würde, wäre das geplante Ende der Filiale vom Tisch. Ende November hatte das insolvente Unternehmen „Mein Real“ offiziell verkündet, dass 45 der insgesamt 63 deutschen Filialen Ende März geschlossen werden – darunter auch der Markt in Düsseldorf. Das kam überraschend, weil die zweigeschossige Fläche in Heerdt gerade für mehrere Millionen Euro komplett umgebaut wurde. Warum Rewe jetzt doch noch Interesse an dem Standort hat, will das Unternehmen „aufgrund laufender Verhandlungen“ nicht verraten.
Wichtig zu wissen ist aber, dass die Freigabe des Kartellamtes nicht automatisch die Rettung der Filiale bedeutet. Entscheidend ist nun die Einigung zwischen Rewe und dem Vermieter. Wie die Redaktion von einem Heerdter Politiker erfahren hat, soll der Eigentümer des Gebäudes an der Schiessstraße die Hirsch-Gruppe mit Sitz an der Königsallee 58 sein. Mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten, dass Real aktuell 1,2 Millionen Euro Jahresmiete für die rund 6000 Quadratmeter große Verkaufsfläche zahlt. Die Vermutung ist, dass der Eigentümer die Miete senken wird, um Leerstand zu vermeiden und Rewe von einer Übernahme zu überzeugen. Die Verantwortlichen der Hirsch-Gruppe waren vorerst nicht zu erreichen.