Räumung nach Randale Security soll Düsseldorfer Rheinbad künftig sichern - Aufruf zu „Vernichtungs-Party“

Düsseldorf · Nachdem das Rheinbad in Düsseldorf wegen randalierenden Gästen gleich zweimal geräumt werden musste, kündigt die Stadt eine „Null-Toleranz-Strategie“ an. Im Internet wird zu einer „Vernichtungs-Party“ aufgerufen.

Zweimal musste das Rheinbad am Wochenende von der Polizei geräumt werden. Das soll sich nicht mehr wiederholen.

Foto: dpa/Gerhard Berger

Zweimal musste das Rheinbad am vergangenen Wochenende geräumt werden, weil dort hunderte Jugendliche randalierten. Das soll sich nicht wiederholen. Darum beschloss ein „Schwimmbadgipfel“ im Rathaus am Donnerstagabend Sofortmaßnahmen. Ein Sicherheitsdienst und der OSD sollen das Rheinbad an den Wochenenden absichern. Derweil wird im Internet zu einer Party aufgerufen, dessen Höhepunkt die Zerstörung des Bades sein soll. Die Polizei nimmt die Drohung so ernst, dass inzwischen der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen hat.

„Wir werden eine Null-Toleranz-Strategie verfolgen“, erklärte Sozialdezernent Burkhard Hintzsche nach dem Ende der Konferenz, an der unter anderem die Bädergesellschaft, die Polizei, das Jugendamt, das Ordnungsamt sowie das Amt für Migration und Integration teilgenommen haben, weil viele der Randalierer einen Migrationshintergrund haben sollen. „Wir bauen die Bäder für die Bürger und Familien. Die sollen sich dort sicher fühlen.“

Im Notfall wird die Polizei am Samstag schnell eingreifen

Beschlossen wurden konkrete Maßnahmen. So soll das Rheinbad am Wochenende bereits durch einen privaten Sicherheitsdienst mit vier Personen geschützt werden. „Die Mitarbeiter sollen bereits am Eingang sitzen“, kündigt der Sozialdezernent an. Außerdem wird der OSD mit drei Fahrzeugen vor Ort sein. Parallel dazu soll es eine enge Absprache mit der Polizei geben, die zügig eingreifen wird, falls es zu ähnlichen Zuständen wie am vergangenen Wochenende kommen sollte. Streifen im Bad wird es auch weiterhin nicht geben.

Die Kapazität des Rheinbads soll beschränkt werden

Außerdem denkt die Stadt darüber nach, die Kapazität des Rheinbads zu begrenzen, wo am Wochenende rund 10 000 Besucher gezählt wurden. Das Gelände sei zwar sehr groß, aber die Wasserfläche nicht. Darüber ist allerdings noch nicht endgültig entschieden worden.

Der Staatschutz hat die Ermittlungen übernommen

Wie chaotisch die Situation war, schilderte Ralf Merzig, der Betriebsleiter des Rheinbades. Er bestätigte, dass sich die Bademeister zeitweise zurückgezogen hatten: „Bevor die Polizei kam, wollte sich die Menge auf unser Personal stürzen.“ Eine Weile waren die Badegäste also sich selbst überlassen.

Wenn es nach einem Aufruf im Internet geht, soll das Rheinbad auch am kommenden Samstag auf links gedreht werden. Aufgerufen wird für 18 Uhr zu einem „Project X“. Das ist ein Hollywood-Film, bei dem Jugendliche ein Haus mit Swimming-Pool bei einer Party völlig vernichten. Wie Polizeipräsident Norbert Wesseler erklärte, nehme man diesen Aufruf sehr ernst: „Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen.“ Bisher wisse man aber noch nicht, woher dieser Aufruf kommt.

Unklar ist, wie es nach dem Wochenende weitergehen soll. Zunächst wolle man die Situation beobachten. Falls es notwendig sein sollte, könnte der private Wachdienst auch in der Woche eingesetzt werden. Das komme auch aufs Wetter an.