Kleine Wohnung, hohe Miete Hohe Mieten für Studenten in der Kritik

Düsseldorf · Die Preise in Düsseldorf erreichen laut Studien Rekordwerte. Das sorgt für Kritik.

Viele Studenten der Uni Düsseldorf sind auf der Suche nach günstigen Wohnungen.

Foto: dpa-tmn/Markus Scholz

(semi) Wer in der Landeshauptstadt wohnen will, muss als Student tief in die Tasche greifen. Laut einer Studie der Immobilienplattform Immowelt wurden in Düsseldorf für eine Single-Wohnung mit bis zu 40 Quadratmetern im vergangenen Jahr im Median 450 Euro (Nettokaltmiete) fällig. Eine erschreckende Schieflage, frisst die Monatsmiete damit doch mehr als die Hälfte des BAföG-Höchstsatzes, der bei 861 Euro liegt. Als Wohnpauschale sind sogar nur 325 Euro berechnet.

Beim Mieterverein Düsseldorf sieht man diese Entwicklung kritisch. So müsse etwa berücksichtigt werden, dass ein Großteil der Studenten gar nicht den Höchstsatz der Bundesausbildungsförderung erhalte. „Der Wohnungsmarkt in Düsseldorf ist weiterhin sehr angespannt. Nicht selten verstoßen die aufgerufenen Mieten für möblierte und unmöblierte Single-Wohnungen gegen die Mietpreisbremse“, sagt Vereinsvorsitzender Hans-Jochem Witzke.

In anderen Universitätsstädten erreichen die Mietpreise sogar noch schwindelerregendere Höhen. So müssen Studierende am meisten in München zahlen (780 Euro). Die Konkurrenz bei kleinen Wohnungen ist laut Immobilienportal hoch, da sie bei Studenten wie Berufspendlern beliebt sind. Durch die Corona-bedingte Umstellung aufs Homeoffice in vielen Betrieben habe sich die Konkurrenz etwas entschärft. Durch die Rückkehr der Hochschulen in den Präsenzbetrieb steigen aber die Nachfragen auf dem Wohnungsmarkt wieder. Datenbasis der Studie waren die auf immowelt.de inserierten Angebote (Nettokaltmieten) für ein bis zwei Zimmer mit einer maximalen Wohnfläche bis 40 Qua­dratmeter in 68 deutschen Universitätsstädten.

Auch eine weitere aktuelle Untersuchung zeigt die besorgniserregende Entwicklung auf dem Düsseldorfer Wohnungsmarkt für Studenten: So haben die Mieten laut einer Studie des Moses Mendelssohn Instituts im Auftrag des Projektentwicklers GBI und in Kooperation mit dem Immobilienportal WG-Gesucht.de mit jetzt 460 Euro den Höchststand erreicht – bei der ersten Datenerhebung 2013 hatte man noch 330 Euro für eine Komplettmiete inklusive Nebenkosten ermittelt.