Düsseldorf. Düsseldorf muss im Februar - und damit sechs Wochen früher als geplant - eine Umweltzone einführen. Zugleich wird der Stichtag für Wuppertal eineinhalb Monate nach hinten verschoben. Das kündigte der Düsseldorfer Regierungspräsident Jürgen Büssow am Donnerstag an. Beide Kommunen sollen nun am 15. Februar 2009 die Maßnahme zum Schutz vor Feinstaub treffen.
Die Landeshauptstadt hatte in den vergangenen Monaten große Bedenken angemeldet und sich gegen eine Umsetzung gesträubt. Zuletzt hatte Düsseldorf angekündigt, am 1. April 2009 die Zone einzuführen. "Es gibt keine andere Stadt, die diese Frage so zögerlich behandelt hat wie Düsseldorf", kritisierte Büssow. Jede andere Stadt in Deutschland, in der es ein massives Feinstaub-Problem gebe, habe schon Gegenmaßnahmen getroffen.
Wuppertal hatte die Umweltzone zuletzt zum 1. Januar 2009 geplant. Die Zusammenlegung der Termine solle auch möglicher Kritik vorbeugen, dass es Wettbewerbsnachteile zwischen der bergischen Großstadt und Düsseldorf geben könnte, sagte Büssow.
Die Landeshauptstadt solle die Plaketten im eigenen Interesse einführen, weil nach EU-Recht hohe Zwangsgelder drohten. Zudem werde in der Debatte die Zahl der Fahrer überschätzt, deren Wagen nicht in die Umweltzone rollen dürften. "Wir gehen davon aus, dass lediglich fünf Prozent der Fahrzeuge betroffen sind." Ausnahmeregelungen würden unter anderem für alte Feuerwehren, viele Gewerbetreibende und Oldtimer mit "H"-Kennzeichen gelten.
Die Umweltzone in Köln habe bewiesen, dass diese Maßnahme die Zahl der Tage mit kritischen Schadstoff-Werten deutlich sinken lasse. In diesem Zusammenhang betonte Büssow, dass Autoabgase die Bürger nicht nur mit Feinstaub, sondern auch mit Stickstoffdioxid belasteten. Es sei Aufgabe der Behörden, die Bürger davor zu schützen. Am Mittwoch waren weite Teile des Ruhrgebiets zur Umweltzone erklärt worden.
