Amtsgericht Düsseldorf Ungebremst in Schülergruppe gefahren – Fahrer zeigt Reue

Düsseldorf · Der schwere Unfall auf der Hildener Straße im August 2022 hatte nun ein Nachspiel vor Gericht. Der Fahrer muss eine Geldstrafe zahlen und seinen Führerschein abgeben. Er sagte, er sei vom Sonnenlicht geblendet worden und habe eine Ampel übersehen.

Bei dem Unfall auf der Hildener Straße wurden mehrere Kinder verletzt.

Foto: Patrick Schüller

(wuk) Im Blindflug ungebremst mit seinem Mercedes in eine Schülergruppe gefahren und dadurch vier Personen teils schwer verletzt zu haben – das hat ein 36-jähriger Kaufmann vor dem Amtsgericht kleinlaut zugegeben. Im August 2022 war er frühmorgens in Benrath nicht vom Gas gegangen, obwohl er durch die tief stehende Sonne geblendet wurde.

So übersah er laut Geständnis eine Ampel, die für ihn Rot zeigte – und fuhr mit 47 km/h ungebremst in eine Kindergruppe, die auf ihrem Schulweg bei Grün gerade die Straße überquerte. Er habe das nicht mit Absicht getan, versicherte der Angeklagte – und hat sich mehrfach für seine Unachtsamkeit entschuldigt. Auf seiner Fahrt von der Urdenbacher Straße in Richtung Hildener Straße habe er gegen 7.40 Uhr gerade ein Auto überholen wollen, habe wegen der tief stehenden Sonne zur Seite gesehen – und das Rotlicht der Ampel nicht wahrgenommen. Von den elf und zwölf Jahre alten Kindern, die in Begleitung eines Vaters auf dem Schulweg waren, wurden laut Anklage vier Personen verletzt.

Eins der Opfer kam mit Schürfwunden und Prellungen davon, andere dagegen erlitten einen Bruch des Oberschenkels oder ein Schädel-Hirn-Trauma mit Beckenprellung, bei einem weiteren Opfer wurde ein fünffacher Bruch von Mittelfußknochen festgestellt. Statt sein Tempo damals wegen der Blendung durch die aufgehende Sonne zu reduzieren oder gar zu bremsen, war der Angeklagte laut Unfalluntersuchung ungebremst in die Schülergruppe gefahren. Das brachte ihm eine Anklage wegen fahrlässiger Straßenverkehrsgefährdung sowie wegen fahrlässiger Körperverletzung ein. Und so lautete nach seinem Geständnis der Schuldspruch.

Die Richterin verhängte eine Strafe von 5400 Euro gegen den Kaufmann, entsprechend 90 Tagessätzen zu je 60 Euro. Schon seit dem Unfalltag war sein Führerschein eingezogen worden, jetzt wurde er endgültig einkassiert, seine Fahrerlaubnis wurde ihm entzogen und der 36-Jährige wurde mit einer Sperre von weiteren vier Monaten belegt.