Pflanzenforschung in Düsseldorf Heine-Uni forscht an Sonnenblumen
Düsseldorf · Götz Hensel vom „Center for Plant Genome Engineering“ will die Erträge der Nutzpflanze nachhaltig steigern.
Viele haben sie inzwischen auf ihrem Balkon oder in ihrem Garten, sorgen sie doch für gute Laune und sind ein schöner Hingucker: Sonnenblumen. Doch sie können viel mehr. Die ursprünglich aus Mittelamerika stammende Blume ist inzwischen eine wichtige europäische Nutzpflanze, die uns unter anderem mit hochwertigem Speiseöl versorgt. Außerdem dienen die Pressrückstände der Ölgewinnung als proteinreiches Viehfutter und werden auch in der Backwarenindustrie eingesetzt. Die großen Korbblüten sind zudem eine Bienenweide. Deshalb werden Sonnenblumen auch häufig in Blühstreifen an Ackerrändern angepflanzt.
Photosynthese soll
effizienter gemacht werden
An der Heinrich-Heine-Universität (HHU) untersucht eine Arbeitsgruppe um Götz Hensel am „Center for Plant Genome Engineering“, wie die Erträge von Sonnenblumen nachhaltig – ohne vermehrten Einsatz wertvoller Ressourcen – gesteigert werden können. Das ist Ziel des europäischen Forschungsprojekts „Gain4Crops“, das von der HHU aus koordiniert wird. Erreichen will man das Ziel durch die Nutzung der natürlichen genetischen Diversität der Sonnenblume. Außerdem sollen neuartige Stoffwechselwege in den Pflanzen etabliert werden, die die Photosynthese effizienter machen.
Dafür arbeiten die Wissenschaftler an und mit verschiedenen veränderte Anzuchten von Sonnenblumen. Auch im Freilandexperiment im Botanischen Garten der HHU sind verschiedene Zuchtlinien zu sehen, an denen zurzeit geforscht wird. Die Wissenschaftler interessieren sich vor allem für die Mechanismen der sogenannten gezielten Genomveränderung mittels molekularer Scheren. Es werden auch Protokolle für die Sonnenblume entwickelt und molekulare Mechanismen der Stressanpassung der Gerste untersucht.
Die Erkenntnisse, die an der HHU gewonnen werden, könnte man auch für die Verbesserung agronomisch wichtiger Kulturpflanzen verwenden. Davon könnte wiederum die Landwirtschaft profitieren und eine zunehmend wachsende Weltbevölkerung, die ernährt werden will.