IHK-Konjunkturbericht Düsseldorfer Unternehmen erwarten für 2024 weitere Wirtschaftskrise
Düsseldorf · Jede dritte Firma befürchtet dieses Jahr schlechtere Geschäfte. Das größte Risiko laut der IHK-Konjunkturumfrage: die Politik der Ampel-Regierung.
Wer einen Betrieb führt, sollte per se ein Optimist sein – doch eine aktuelle Konjunkturumfrage zeigt, dass in der regionalen Wirtschaft derzeit der Pessimismus überwiegt. Die Industrie- und Handelskammern (IHK) Düsseldorf und Mittlerer Niederrhein haben 800 Unternehmen gefragt, wie sie auf das Geschäftsjahr 2024 blicken. Das Ergebnis: Die Erwartungen sind deutlich schlechter als noch vor drei Monaten.
Nur noch eines von sieben Unternehmen rechnet in diesem Jahr mit einer Verbesserung der Geschäftslage. Umgekehrt befürchtet jeder dritte Betrieb eine Verschlechterung. „Das ist insbesondere auf die politische Krise in Deutschland zurückzuführen“, sagt Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein. „Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum rechtswidrigen Haushaltsgebaren der Bundesregierung hat die Politik keinen klaren wirtschaftspolitischen Weg aufgezeigt und so die Unsicherheit in der Wirtschaft und bei Verbrauchern weiter geschürt.“
Mehr als die Hälfte der Betriebe teilt diese Meinung. „Sie sehen nicht, dass die strukturellen Probleme des Landes – etwa die überbordende Bürokratie, die marode Infrastruktur oder die unsichere Energieversorgung – entschlossen genug angegangen werden“, sagt Steinmetz.
Die Folge: Unternehmen halten Investitionen zurück und brauchen weniger Personal. Allerdings sei nicht mit einem signifikanten Anstieg der Arbeitslosigkeit zu rechnen. „Zu groß ist der immer noch allgegenwärtige Fachkräftemangel.“
Beim Blick auf die Branchen bereiten den IHKs vor allem die energieintensive Industrie und die Einzelhändler Sorgen. „Die Hoffnung auf einen stärkeren privaten Konsum angesichts zurückgehender Inflation und höherer Löhne hat sich bislang nicht erfüllt“, sagt Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf. Da das Weihnachtsgeschäft für den Einzelhandel allenfalls befriedigend war, wird dort auch die aktuelle Geschäftslage noch einmal schlechter beurteilt als im Herbst 2023.
Eine gute Nachricht gibt es aus Teil-Bereichen der Dienstleister: Die Nachfrage in der IT-Branche ist stabil, die in der Finanzbranche und bei den Beratern noch gestiegen. Diese drei Wirtschaftszweige urteilen deshalb positiv und sind für das laufende Jahr zuversichtlich.
Die deutsche Wirtschaftsleistung ist im vergangenen Jahr nach Angaben des Statistischen Bundesamtes um 0,3 Prozent geschrumpft. 2024 könnte sich die Rezession wiederholen. In Düsseldorf ist das vor allem in der Immobilien-Branche spürbar.