In vielen Stadtteilen sollen die Züge wieder normal laufen So laufen die Vorbereitungen für Sankt Martin
Düsseldorf · Bei der Suche nach neuen Ehrenamtlern gehen einige Martinsfreunde neue Wege mit Info-Abenden und Info-Ständen in den Schulen.
In den Stadtteilen laufen die Vorbereitungen für die Martinszüge auf Hochtouren. Je nach Termin sind es keine vier Wochen mehr. Das Ausrichten der Züge übernehmen an den meisten Orten die Martinsfreunde, in denen sich viele Ehrenamtliche engagieren. Doch auch hier wird es inzwischen schwieriger, die nächste Generation Helfer zu finden. In der Not wandten sich etwa die Martinsfreunde Benrath im September an die Öffentlichkeit mit dem Hinweis, dass wenn sich keine weiteren Unterstützer fänden, es wahrscheinlich ab 2023 keinen Martinszug in Benraths Mitte mehr geben könnte. Der hat mit der Treppe am Schloss die vielleicht schönste Location für die Mantelteilung.
Der Einladung für einen Info-Abend folgten so viele Interessierte, dass die Zukunft des Zuges nicht mehr gefährdet scheint. „Wir waren völlig überrascht, damit hätten wir nicht gerechnet“, sagt Michael Martsch vom Martinsfreunde-Team. Es seien viele jüngere Leute dabei gewesen und nicht wenige mit Migrationshintergrund, denen die Fortführung der St.-Martins-Tradition wichtig sei. Keimzelle dieses Zuges sind die beiden Grundschulen an der Erich-Müller-Straße.
Überlegungen, da Corona ja noch nicht vorbei ist, am Ende des Zuges, der am 9. November um 17 Uhr startet, keine öffentliche Mantelteilung am Schloss durchzuführen, wurden dann doch verworfen. „Das wäre einfach zu schade, wenn wir das wie 2021 im kleinen, wenn auch schönen Rahmen, wieder auf dem Schulhof machten“, sagt Martsch. Sorge bereiten den Martinsfreunden allerdings die gestiegenen Kosten. „Der Mietpreis für das Pferd hat sich auf 600 Euro verdoppelt, das ist viel Geld für uns.“
Einen anderen Weg, sich und ihre Arbeit in der Öffentlichkeit bekannter zu machen, gingen die Werstener Martinsfreunde, deren Leitung Detlef Diesing im Oktober 2020 von der langjährigen Vorsitzenden Hannelore Mansion übernahm. Beim Tag der offenen Tür der Grundschulen am Rheindorfer Weg informierte der Verein über seine Arbeit. An was es vor allem fehlte, waren die Helfer, die an den Haustüren Spenden sammelten, damit die Kinder St. Martin feiern können. Die suchten die Martinsfreunde auch über die sozialen Netzwerke. Die Werstener führten 2021 trotz Pandemie ihre drei Züge mit drei Zugwegen, drei Martinsfeuern und drei Mantelteilungen durch, allerdings durfte niemand mitsingen. Für jedes Kind gibt es eine Martinstüte: 1750 Stück werden jedes Jahr gepackt: 1000 für den größten Zug In den Benden, 500 für den Zug Wersten Zentral und 250 für den in der Grünen Siedlung. Bereits am 4. November ziehen die Kinder an allen drei Standorten los. Ein späterer Termin näher zum Martinstag am 11. November hin sei nicht möglich gewesen. Bereits am 29. Oktober wird der Stadtteil geschmückt.
Auch in Hassels laufen die Vorbereitungen auch Hochtouren. Dort zieht der Zug am 8. November ab 17 Uhr von der Katholischen Kirche St. Antonius aus. Neu ist der Endpunkt: Mantelteilung und Tütenausgabe für die knapp 1000 Teilnehmer finden auf der abgesperrten Marienburger Straße statt. Und der Ort ist mit Bedacht gewählt: „Wegen der Corona-Vorschriften durften wir vergangenes Jahr keine Tüten packen. Die Werkstatt für angepasste Arbeit schon“, erläutert Mirko Kürten von den Martinsfreunden. Das hat so gut geklappt, dass der Auftrag auch für 2022 an die WfaA ging.