„Flüchtlinge willkommen in Düsseldorf“ 120 Ehrenamtler helfen Menschen aus der Ukraine

Düsseldorf · 120 Ehrenamtler helfen den Kriegsflüchtlingen in den unterschiedlichsten Lebenslagen.

Roman Mozhaiev (l.) und Georgiy Litrin im Coworking Space in den Schadow Arkaden. Die Räume hat die Rheinische Post Mediengruppe für die Arbeit mit Geflüchteten zur Verfügung gestellt.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Hiuliaz Dursunova ist im März 2022 aus der Ukraine geflohen und seitdem steht die Onkologin in engem Kontakt mit dem Verein „Flüchtlinge willkommen in Düsseldorf“ (FwiD). Regelmäßig ist sie im Coworking Space in den Schadow-Arkaden. „Hier finde ich Computer-Arbeitsplätze und Menschen, die einem wirklich helfen wollen. Man fühlt sich nicht alleine.“

Im Coworking Space hat sich die Ärztin auf die deutsche Fachsprachenprüfung vorbereitet, die sie inzwischen bestanden hat. Jetzt arbeitet sie daran, im Sommer die deutsche Kenntnisprüfung abzulegen und möglichst schnell wieder in ihren Beruf einzusteigen. Bis dahin betreut die Ukrainerin, die inzwischen gut deutsch spricht, selbst Sprachcafés. „Ich helfe den Ukrainern, Deutsch zu lernen, Kontakte zu knüpfen und sich zu integrieren. So wie man mir auch geholfen hat.“

Dursunova ist eine von 120 Ehrenamtlern des Vereins, dessen Schwerpunkt sich seit Kriegsausbruch auf die aus der Ukraine Geflüchteten verschoben hat. „Von montags bis freitags zwischen 9 und 18 Uhr ist Coworking Space offen und mindestens ein Mitarbeiter von uns vor Ort“, sagt FwiD-Vorstandsmitglied Hildegard Düsing-Krems. Zu den Aufgaben gehören insbesondere die psychosoziale Betreuung und Beratung für geflüchtete Kinder und deren Eltern in den FwiD-Räumen an der Klosterstraße, die Sprachcafés, Kindertheater und -Chöre, Bewerbungstrainings und Beratungen etwa bei schwierigen Behördenangelegenheiten. „Wir sind in Düsseldorf gut vernetzt, haben viele Juristen im Beraterteam und gute Kontakte, unter anderem zur Bürgerstiftung“, so Düsing-Krems. „Und dank der Unterstützung durch die Deutsche Postcode-Lotterie konnte die psychosoziale Betreuung der Menschen aus der Ukraine gesichert werden.“

Viele Geflüchtete haben Angst, Kommunikationsprobleme, schulische Schwierigkeiten und sind einfach verunsichert, wie es für sie weitergeht. „Wegen der Sprachprobleme ist es schwierig, Hilfe zu finden“, sagt FwiD-Mitarbeiterin Anastasia Krasonovska fest. „Bei uns gibt es die Probleme kaum, weil wir auch Psychologen aus der Ukraine im Team haben.“

„Wir haben unsere anderen Flüchtlinge nicht vergessen“, betont Düsing-Krems. „Es ist nur so, dass gut ein Drittel unserer Angebote sich an Menschen aus dem Osten Europas richtet.“ Durch den von FwiD geförderten Austausch mit anderen Geflüchteten (aus der Ukraine wie aus anderen Herkunftsländern) und Düsseldorfern soll der Aufbau von Unterstützungsnetzwerken und Freundschaften unterstützt werden. Bei den 120 Ehrenamtlichen hat das schon funktioniert.