„The Continued of Mask Shooting“ in Düsseldorf Wolfgang Sohn ermöglicht Blick hinter die Kulissen der Fotokunst
Düsseldorf · Wolfgang Sohn hat in der Kö-Galerie ein temporäres Studio eröffnet. Dort können Düsseldorfer am Projekt „The Continued of Mask Shooting“ teilhaben.
Die Maske stand während der Corona-Pandemie für Schutz vor Ansteckung. Gleichzeitig schränkte sie die Kommunikation mit dem Gegenüber ein. Wolfgang Sohn machte die Maske nun zum Thema eines außergewöhnlichen Fotoprojekts. Für „The Mask Shooting“ lud er Prominente ein, eine Fechtmaske aufzusetzen und sich von ihm fotografieren zu lassen. Diesem Bild stellte er eine Aufnahme ohne Maske gegenüber. „Ich wollte die Auswirkungen der Pandemie auf den Umgang miteinander reflektieren, die Distanz, die dadurch entstand und gleichzeitig aufzeigen, dass hinter der Maske immer noch ein Individuum steht“, erklärt Sohn.
Ganz bewusst wählte der Künstler dafür nicht die in dieser Zeit omnipräsente medizinische Maske, sondern entschied sich für einen Schutzhelm, wie ihn Fechter tragen. „Die Fechtmaske erlaubt durch ihr feines Maschennetz aus Metall dem Betrachter, immer noch das Gesicht der Person, die sie trägt, zu sehen und trotzdem macht sie alle, die sie für das Fotoshooting trugen, gleich“, so Sohn. Mehr als 250 Menschen standen dafür vor seiner Kamera. Die Porträts wurden nicht nur öffentlich gezeigt, sondern auch als Bildband unter dem Titel „The Mask Shooting“ herausgegeben.
Eigentlich war das Projekt damit für Wolfgang Sohn 2021 abgeschlossen. Im Dezember dieses Jahres bot ihm aber die Kö-Galerie an, eine Fläche von rund 500 Quadratmetern im ersten Obergeschoss als temporäres Atelier zu nutzen. In nur wenigen Tagen wurde aus dem kahlen Raum ein Pop-up Studio mit Galerie-Flair, das dazu einlädt, hinter die Kulissen eines Fotokünstlers zu schauen.
„The Mask Shooting“
ist in der Kö-Galerie zu sehen
„Ich möchte die Menschen einladen, einfach mal vorbeizukommen, sich zu trauen und zu erleben, wie ich hier arbeite“, sagt Sohn. Vor Ort setzt der Fotograf auch seine „Mask-Shootings“ fort. Allerdings unter anderen Vorzeichen, wie er erklärt: „Ich werde zwar wieder die Fechtmaske einsetzen, aber anders als während der Pandemie. Da habe ich in schwarz-weiß fotografiert. Diesmal möchte ich mit farbigen Back ups experimentieren.“ Damit hofft Sohn „dieser schlimmen negativen Zeit etwas Positives entgegenzusetzen“.
Die Fechtmaske dient dem Künstler dabei als willkommenes Stilmittel. Einerseits erlaubt sie dem Betrachter das Gesicht dahinter noch in groben Zügen zu erkennen, andererseits schränkt sie das Blickfeld des Tragenden sehr ein. „Mich interessiert dabei, was es mit der Person macht, wenn sie diese Maske trägt, die sie zwar einerseits schützt, aber eben auch sehr einengt“, so Sohn. Fotografiert werden nur Einzelpersonen, wie der Gründer und Organisator der Messe „Düsseldorfer Photo Popup Fair“ betont.
Info Das temporäre Atelier ist noch bis 20. Dezember und nach einer Weihnachtspause von 10. bis 31. Januar geöffnet. Anmeldung zum Shooting unter
wolfgangsohn@me.com.