Protest gegen Völkermord in Afghanistan und das Regime in Teheran Zwei Protestzüge durch die Innenstadt verlaufen friedlich
Düsseldorf · Zeitgleich zogen am Samstagmittag zwei Demonstrationen durch die Innenstadt. Während die eine Gruppe mit rund 300 Teilnehmern Freiheit im Iran forderte, machte ein etwa gleich großer Umzug auf die Unterdrückung der Hazara in Afghanistan aufmerksam.
Zwei Demonstrationen sind am Samstagmittag durch die City gezogen, Startpunkt war für beide die Friedrich-Ebert-Straße. Die Proteste verliefen ruhig und führten zwar zu Verkehrsbehinderungen, die aufgrund ihrer geringeren Teilnehmerzahlen aber nur kurzzeitig waren.
An der Ecke Karlstraße hatte die zivilgesellschaftliche Initiative „Stoppt den Völkermord an den Hazara“ zunächst eine Kundgebung abgehalten, um auf die Situation der ethnisch religiösen Minderheit aufmerksam zu machen, die in Afghanistan durch die Taliban terrorisiert werden. Im Anschluss zogen die Teilnehmer durch die Immermannstraße Richtung Innenstadt.
Zeitgleich formierte sich auf der Friedrich-Ebert-Straße vor dem DGB-Haus ein weiterer Demonstrationszug mit rund 300 Teilnehmern, um sich für Freiheit im Iran zu engagieren. Damit waren weitaus weniger Protestierende auf der Straße als am vergangenen Wochenende, als der Aufruf der Veranstalter mit 3000 Menschen weitaus mehr als die angemeldeten 750 erreicht hatte. Von einer Protestmüdigkeit wollten die Teilnehmer nichts hören, und doch waren einige von ihnen enttäuscht. „Ich hatte mit mehr Solidarität gerechnet und auf eine größere Unterstützung gehofft“, sagte eine der Protestierenden. Auf Einwände von Passanten, die Umzüge würden doch nicht das gewünschte Ziel erreichten, erwiderte sie: „Ich fühle mich ohnmächtig, wenn ich mir nur die Nachrichten ansehe. Wir dürfen auf die Straße gehen und offen unsere Meinung sagen.“ Deshalb wolle sie ihre Solidarität mit den Frauen im Iran auf diese Weise zeigen. „Wir wissen, dass sie unseren Protest im Internet sehen und das gibt ihnen Kraft“. Mit den anderen Demonstranten skandierte sie in Sprechchören „Mullah muss weg“; auf Plakaten wurde zudem Freiheit für politische Gefangene im Iran gefordert. Auslöser für weltweite Proteste war der gewaltsame Tod der erst 22-jährigen iranischen Kurdin Mahsa Amini im September. Seitdem solidarisieren sich regelmäßig auch in Düsseldorf Menschen, vor allem mit dem Kampf iranischer Frauen, die sich gegen die Unterdrückung durch den Staat zur Wehr setzen.