NRW Zweite PFT-Sanierungsanlage ist für Benrath notwendig
Benrath · (rö) Seit November 2016 läuft im Benrather Schlosspark die Grundwassersanierungsanlage. Sie wurde eingerichtet, um dem Grundwasser chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW) zu entziehen. Auf Anfrage der SPD in der Bezirksvertretung 9 hat die Verwaltung nun ein erstes Fazit zu den Arbeiten gezogen und mitgeteilt, dass diese Anlage alleine nicht ausreicht, um auch die Belastung des Wassers mit den festgestellten perfluorierten Tenside (PFT) zu beseitigen: „Zur vollständigen Erfassung der PFT-Fahne müsste mindestens ein zusätzlicher Sanierungsbrunnen betrieben werden.
Er könnte entweder mit an die vorhandene Sanierungsanlage im Schlosspark angeschlossen werden, die dafür erweitert werden müsste. Alternativ wäre die Errichtung einer weiteren Sanierungsanlage an einem anderen Standort möglich. In einem ersten Schritt wird derzeit durch die Sanierungspflichtigen die hydraulische Abschirmung der Eintragsstelle im Stadtgebiet Hilden geplant. Die Anlage soll voraussichtlich in der ersten Hälfte 2022 den Betrieb aufnehmen.
Mit dem Sanierungsbrunnen in Benrath mit seiner Förderleistung von 90 Kubikmeter pro Stunde wird die hydraulische Abschirmung der Fahnenspitze der Grundwasserverunreinigung ermöglicht, teilte die Verwaltung mit: Die CKW-Verunreinigung werde gut durch den Sanierungsbrunnen erfasst und das geförderte Grundwasser erfolgreich durch Nassaktivkohle-Adsorption gereinigt. Seit Inbetriebnahme der Sanierungsanlage vor fünf Jahren wurden 3,1 Millionen Kubikmeter Grundwasser gefördert sowie rund 73 Kilogramm CKW und 0,5 Kilogramm PFT aus dem geförderten Grundwasser entfernt.
Die gebietsübergreifende Zuständigkeit für die PFT-Gesamtverunreinigung auf Düsseldorfer Stadtgebiet – auch Lohausen/Kaiserswerth und Gerresheim sind davon betroffen – liegt bei der Bezirksregierung Düsseldorf als Obere Behörde, da sich die Haupteintragsstelle in Hilden befindet. Die Durchsetzung entsprechender Sanierungsmaßnahmen gegenüber den Sanierungspflichtigen sei somit Aufgabe der Bezirksregierung, teilte die Verwaltung mit. Die südlich versetzt zur CKW-Verunreinigungsfahne verlaufende PFT-Fahne wird vom aktuellen Sanierungsbrunnen nur am nördlichen Fahnenrand erfasst. Zwei Eintrittsorte sind dem Umweltamt bekannt. Der eine ist ein Betrieb auf Hildener Stadtgebiet, die andere Quelle der PFT im Benrather Grundwasser wird im Bereich der Hildener Straße vermutet.
Bei PFT handelt es sich um eine Gruppe von synthetisch hergestellten organischen Stoffen, die in der Natur nicht vorkommen und biologisch nicht abgebaut werden. Sie stehen im Verdacht, krebserregend zu sein.