Merkur-Spielarena Düsseldorfer Arena-Name ist kaum noch zu ändern

Düsseldorf · Es bleibt wohl bei dem Namen Merkur-Spielarena. Die Hürden für eine Rückabwicklung sind hoch.

Foto: Lepke, Sergej (SL)

Der umstrittene Name „Merkur- Spielarena“ wird wohl endgültig die nächsten Jahre die Außenhaut des Stadions zieren. Eine Kündigung der Verträge mit der Gauselmann-Gruppe ist zehn Jahre lang nicht möglich, es sei denn einvernehmlich. Das sagte Stadtkämmerin Dorothée Schneider auf Anfrage der Grünen im nicht-öffentlichen Teil im Finanzausschuss. Umgekehrt könnte Gauselmann die Verträge frühestens 2023 kündigen, selbst wenn jetzt sofort der Bund ein generelles Glücksspielverbot verfügen und ihm damit die Geschäftsgrundlage entziehen würde.

Die Grünen äußerten erneut grundsätzliche Skepsis gegenüber diesem Werbenamen. Fraktionssprecher Norbert Czerwinski sagte, die Arena erleide damit einen Imageschaden als Veranstaltungsstätte. Ein Entscheidungsrecht aber hat die Politik (Rat) nicht, sagte Schneider. Das habe allein bei den Gremien der Gesellschaft „D.Live“ gelegen. Der Aufsichtsrat der Hallentochter der Stadt hatte einstimmig den Namen gebilligt.

Auch OB Thomas Geisel betonte, dass Verträge einzuhalten seien. „Gauselmann ist ein seriöses, finanzstarkes und sportbegeistertes Unternehmen“, sagte er. Und fügte hinzu, im Aufsichtsrat habe kein Mitglied um Aufschub gebeten, etwa um sich bei seiner Fraktion rückzuversichern. Auch Stadtdirektor Burkhard Hintzsche warnte am Rande der Sitzung davor, jetzt noch alles rückgängig zu machen. Die Stadt Düsseldorf setze damit massiv ihren Ruf als seriöser Vertragspartner aufs Spiel, außerdem erinnerte er an das Sponsoringpaket von Gauslemann in Höhe von 550 000 Euro für den Düsseldorfer Sport, das man dann gleich mit in den Wind schreiben müsse.

Politisch diskutiert auch die CDU-Fraktion das Thema noch, einige Mitglieder um Annelies Böcker sind nach wie vor entsetzt über den Arena-Namen. Eine Mehrheit für eine Rückabwicklung des Deals ist jedoch nicht in Sicht. Man wäre aber gerne von Geisel früher informiert worden. Die Grünen wiederum meinen, dass sich der Glücksspielname nicht mit dem Erbbaurechtsvertrag der Arena verträgt, weil der ausdrücklich Glücksspiel in der Arena ausschließt, auch die Werbung dafür. Schneider wies das zurück, der Passus beziehe sich nur auf die Nutzung - und dort finde ja kein Glücksspiel statt. Czerwinski beantragte dennoch Einsicht in die Verträge.