Elternbesuchsdienst Junge Familien erhalten Beratung wieder vor Ort
Düsseldorf. · Nach mehrmonatiger Pause kommt der städtische Elternbesuchsdienst auf Wunsch auch wieder in die Wohnung einer jungen Familie. Neben einem Präsent gibt es eine umfassende Beratung.
Lange hatten frisch gebackene Mütter und Väter auf eine Visite des städtischen Elternbesuchsdienstes warten müssen. Nun sind die Mitarbeiterinnen des Jugendamtes wieder am Start. Wegen der Corona-Pandemie war ein Teil des Angebots ab März vorübergehend eingestellt worden, der Service war nur telefonisch beziehungsweise per E-Mail erreichbar.
Den Dienst bietet die Stadt auf freiwilliger Basis an, um Eltern in ihrer neuen Lebenssituation nach einer Geburt zu begleiten. Per Post erhalten die jungen Familien einen Terminvorschlag für einen etwa einstündigen Besuch. Dabei überreichen die insgesamt zehn Mitarbeiterinnen aus dem Team des Jugendamts auch ein kleines Präsent.
In dem Gespräch werden Familien über Angebote in der Gesamtstadt sowie in ihrem Quartier informiert. Im Mittelpunkt stehen die Themen Kinderbetreuung, Ernährung und Gesundheit. Zudem werden Kurse – auch speziell zum Väter- oder Elterngeld – angeboten.
Bei einigen Eltern und Jugendpolitikern hatte die lange Besuchspause Kritik ausgelöst. Ursula Holtmann-Schnieder, SPD-Ratsfrau und Vorsitzende des Jugendhilfe-Ausschusses, hatte bereits Anfang Juni gefordert, den Service für junge Eltern rasch wieder aufzunehmen. Viele der Mitarbeiter würden für die Corona-Hotline eingesetzt, obwohl deren Angebot immer weniger nachgefragt werde, bemängelte sie seinerzeit. Dass die Besuche erst wieder im Herbst stattfinden sollten, konnte sie nicht nachvollziehen. Junge Eltern hätten viele Fragen und warteten auf die Vor-Ort-Termine. „Im Lockdown gab es keine Spielgruppen, keine Babymassagen und auch die Hebammen kamen nicht. Um so dringender ist es, die Mitarbeiter dieses Dienstes wieder in ihrem eigentlichen Bereich einzusetzen“, so die Jugendpolitikerin.
Dagegen betont Jugendamtsleiter Johannes Horn, allein zwischen März und Juni habe es mehr als 3200 E-Mail- und andere Kontakte jenseits persönlicher Begegnungen gegeben. „Aber wir dürfen unsere Mitarbeiter nicht gefährden und müssen alle Risiken entsprechend abwägen“, begündet er die Verlängerung der Besuchspause bis in den Herbst hinein. Inzwischen hat die Stadt ein umfassendes Hygienekonzept entwickelt, so dass die Hausbesuche nun wieder möglich seien. Alternativ könne der Gesprächstermin mit den Eltern auch in einer städtischen Einrichtung oder bei einem Spaziergang in der Stadt stattfinden.
Der Elternbesuchsdienst steht Düsseldorfer Eltern von neugeborenen Kindern und zugezogenen Familien mit Kindern bis zum sechsten Lebensjahr zur Verfügung. Infos unter Telefon 0211/8993899.