Düsseldorf Düsseldorfer Salafist hat mit Brüsseler Anschlägen nichts zu tun

Am Donnerstag wurde er festgenommen, am Freitag seine Wohnung durchsucht. Doch am Samstag gaben die Behörden Entwarnung: Der Düsseldorfer Salafist Samir E. ist demnach nicht dem Umfeld der Brüsseler Terroristen zuzurechnen.

Polizisten stehen am 25.03.2016 vor dem Wohnhaus von Samir E. in Bilk.

Foto: Marius Becker

Düsseldorf (dpa) - Der in Düsseldorf festgenommen Salafist Samir E. steht nach Angaben der Bundesanwaltschaft nicht in Verbindung mit den Terroranschlägen in Brüssel. Es gebe keinerlei belastbare Hinweise darauf, dass der 28-jährige und der in Gießen festgenommene Marokkaner etwas mit den Anschlägen zu tun hätten, sagte eine Sprecherin am Samstag der Deutschen Presse-Agentur in Karlsruhe. Die Bundesanwaltschaft stehe in engem Austausch mit den Brüsseler Behörden.

Bei der Durchsuchung der Düsseldorfer Wohnung von Samir E. am Freitag hat die Polizei nichts Verdächtiges entdecken können. „Es wurde nichts gefunden, was auch nur annähernd Bezüge zu Sprengstoff, Zündern oder Ähnlichem hat“, sagte der Sprecher des Landeskriminalamtes NRW, Frank Scheulen, am Samstag. Auch die Auswertung des Handys des Verdächtigen habe keine Verbindungen zu Islamisten ergeben. Die Ermittlungen dauerten aber an. So werde die Überprüfung des PCs noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Der 28-Jährige bleibe in Haft. „Es wird versucht, ihn zu vernehmen“, sagte Scheulen.

Samir E. gilt als Randfigur der salafistisch-dschihadistischen Szene in NRW. Er war nach Informationen des Magazins „Der Spiegel“ und der Deutschen Presse-Agentur ebenso wie der Brüsseler Flughafen-Attentäter Ibrahim El Bakraoui im Sommer 2015 von den türkischen Behörden im Grenzgebiet zwischen der Türkei und Syrien aufgegriffen worden. Die Türken verdächtigten beide, sich auf der Seite der Islamisten am syrischen Bürgerkrieg beteiligt zu haben oder noch beteiligen zu wollen. Beide seien daraufhin gemeinsam in einem Flugzeug nach Amsterdam abgeschoben worden, dem Ausgangspunkt ihrer Reise.

E. war am 1. März wegen gewerbsmäßigen Diebstahls zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Aufgrund eines Geständnisses hatte er die Haft nicht sofort antreten müssen. Nach den Veröffentlichungen über seine Ausweisung aus der Türkei gemeinsam mit El Bakraoui habe aber hohe Fluchtgefahr bestanden, hieß es. Darum sei er am Donnerstag verhaftet worden.