Unternehmen Düsseldorfer „Haustierkost“: In zehn Jahren zum Marktführer für Frischfutter
Düsseldorf · Florian Kellner und René Mahnert haben in einem kleinen Büro in Oberbilk angefangen. Heute haben sie mehr als 300 000 Kunden und 50 Mitarbeiter.
Vor zehn Jahren gründeten Florian Kellner und René Mahnert „Haustierkost“, einen Onlinehandel für artgerechtes Frischfutter. Seitdem wuchs das einstige Start-up mit kleinem Büro in der Düsseldorfer City zum Marktführer für frisches Hunde-, Katzen- und Frettchenfutter, mit inzwischen deutschlandweit 300 000 Kunden und 50 Mitarbeitern.
Lange Reihen mit Tiefkühltruhen, darin gefrorenes Frischfleisch in 500- und 1000-Gramm-Päckchen. Im Raum nebenan stapeln sich getrocknete Snacks, Fleisch in Dosen und Futterzusätze in den Regalen. „Die Packstraße mit der Tiefkühlware erlaubt es uns, die Abläufe so zu organisieren, dass wir die Onlinebestellungen zeitnah zusammenstellen und für den Versand bereit machen können“, erklärt Florian Kellner den Ablauf.
Diese Art der Fütterung liegt seit Jahren im Trend. Besonders Hundebesitzer geben ihren Vierbeinern immer öfter Frischfleisch in den Napf und auch Katzenfans haben die artgerechte Futtervariante für sich entdeckt. „Die Nachfrage war schon da, als wir anfingen“, stellt Kellner klar. Doch bei den bestehenden Angeboten sei ihnen der Servicegedanke zu kurz gekommen. Die einzelnen Zutaten umständlich bei verschiedenen Shops persönlich abzuholen und dabei nicht umfassend beraten zu werden, konnte nach Ansicht der Gründer nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Das musste anders gehen. Davon waren Kellner und Mahnert überzeugt. „Wir haben das Potenzial sowohl auf der Anbieter- als auch der Tierhalterseite gesehen“, sagt Kellner rückblickend.
Den ursprünglichen Gedanken, einen eigenen Lieferservice aufzuziehen, hätten die beiden aber schnell wieder verworfen, erinnert Kellner sich. „Wir wollten eine größere Reichweite und gleichzeitig einen guten Kundenservice“. So holten die beiden ein Logistikunternehmen für die Auslieferung mit ins Boot. Zusätzlich können die Kunden montags bis freitags ihre Pakete mit Tiefkühlware im Heerdter Lager auch selbst abholen.
Der Anfang im kleinen Büro war zunächst mühsam
In ihrem ersten Büro in der Kirchfeldstraße stapelten sich anfangs die Thermoboxen für den Lieferservice bis unter die Decke. „Wir konnten uns nur durch lautes Rufen von einem Schreibtisch zum anderen verständigen“. Florian Kellner muss immer noch schmunzeln, wenn er an die erste Zeit zurückdenkt. Zwei Umzüge später hat „Haustierkost“ in Heerdt ein Gebäude mit einer Gesamtfläche von 6000 Quadratmeter bezogen. Reichlich Platz, um die Ware schnell umschlagen zu können. Rund 1000 Pakete werden von montags bis freitags zusammengestellt und auf die Reise in alle Teile Deutschlands geschickt. Der Onlinehändler aus Düsseldorf hat sich binnen zehn Jahren zum Marktführer mit 300 000 Kunden entwickelt. Zum 50-köpfigen Mitarbeiterteam gehören auch geschulte Kräfte, die an der Hotline Kundenanfragen zum Thema artgerechte Ernährung beantworten.
Das Fleisch wird gleich nach der Schlachtung auf minus 30 Grad schockgefroren und kann täglich beim Lieferanten abgerufen werden. „Das erlaubt uns eine hohe Lagerverfügbarkeit bei einem großen Sortiment“, erklärt René Mahnert. Neben den klassischen Sorten wie Rind, Lamm, Huhn, Fisch oder Pferd, bietet das Unternehmen Ziege, Känguru und Straußenfleisch für Allergiker und saisonal auch Wild an.
Die verwendeten Tiefkühlboxen werden zwischen sechs- und achtmal wiederverwendet. „Wir arbeiten sie auf, säubern sie und können so Ressourcen sparen“, zählt René Mahnert auf. Die Kunden haben außerdem die Möglichkeit, die Boxen zu sammeln und auf Kosten des Unternehmens wieder zurück zu senden.
Anfang des Jahres haben Mahnert und Kellner der Düsseldorfer Tiertafel ein Auto gespendet. „Ich bin begeistert“, freut sich Tiertafel-Geschäftsführer und Gründer Wolfgang Lemke, schließlich erleichtert das neue Gefährt die Arbeit seines aus 22 Ehrenamtlern bestehenden Teams enorm. „Wir transportieren damit ja nicht nur Futter- und andere Sachspenden, sondern liefern damit auch an Bedürftige aus, die aus gesundheitlichen Gründen nicht zu uns in die Geschäftsstelle kommen können“.