Bildung Japanische Kultur ist ein Schwerpunkt

Düsseldorf · Bei den Programmen im ersten Halbjahr bildet die japanische Kultur einen der Schwerpunkte. Am Samstag findet zum letzten Mal vor dem Semesterstart eine Beratung statt.

Die japanische Kultur (hier eine Tee-Zeremonie) ist ein Schwerpunkt des Düsseldorfer VHS-Programms.

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Im Urlaub ein Schwätzchen mit der italienischen Vermieterin halten und dabei alles verstehen? Oder ganz souverän eine Verhandlung auf Englisch führen? Das sind Wünsche, mit denen Teilnehmer Sprachkurse der Volkshochschule (VHS) Düsseldorf buchen. Der Sprachenbereich bietet im ersten Halbjahr 2020 erneut mehr als 1000 Kurse, Seminare und Bildungsurlaube in 32 Sprachen an.

In jeder Stadt hat die VHS die Pflichtaufgabe, Weiterbildungsangebote für Erwachsene anzubieten. Darunter fallen Angebote zur persönlichen Weiterbildung sowie politische und gesellschaftliche Bildung, aber auch berufliche Fähigkeiten. „Als zweitgrößte VHS in Nordrhein-Westfalen haben wir den Luxus, neben dem Pflichtprogramm Angebote zu machen, die besonders nachgefragt werden“, sagt Simone Bruns, Direktorin der Volkshochschule Düsseldorf.

In einer Wirtschaftsmetropole, in der viele Menschen unterschiedlicher Herkunft leben, sei das Sprachangebot besonders groß. Ein Schwerpunkt des VHS-Sprachangebots liegt auf der japanischen Kultur. Insgesamt 120 Veranstaltungen pro Semester widmen sich der japanischen Kultur. „Die VHS bietet seit 60 Jahren Kurse für die japanische Community an, unter anderem Deutsch für Japaner, Malerei, Sport und Kochen“, sagt Undine Roos, Fachbereichsleiterin für Englisch und Japanisch.

Die 32 angebotenen Sprachen – darunter Hindi, Koreanisch und Ungarisch – gehören zu den Standardsprachen. „Manchmal boomt eine Sprache mehr, wie zum Beispiel die skandinavischen Sprachen“, sagt Bruns. Die VHS plane von Halbjahr zu Halbjahr. Dabei sei es wichtig, dass Teilnehmer die Möglichkeiten haben, Sprachen weiter zu lernen, um eine Kontinuität zu haben.

Wenn genügend Teilnehmer zusammenkommen, sei es möglich, einen Kurs kurzfristig ins Programm zu nehmen. „Als viele arabischsprachige Menschen nach Düsseldorf kamen, gab es viele Helfergruppen. Wir haben daraufhin ein Angebot für die Ehrenamtlichen geschaffen“, berichtet Bruns. Manche Kurse gibt es aber auch, weil viele Menschen aus Osteuropa und Thailand nach Düsseldorf gezogen sind. „Kinder, die hier aufwachsen, lernen bei uns die Grammatik und Rechtschreibung der Sprache ihrer Eltern“, sagt Bruns.

Doch wie findet man den richtigen Kurs? „Am besten macht man einen Einstufungstest, damit die Gruppe homogen ist“, sagt Fachbereichsleiterin Undine Roos. Sonst passiere es, dass ein Teilnehmer im falschen Kurs sitzt und entweder über- oder unterfordert ist. Der Test erfolgt schriftlich und mündlich und erfasst, wie es um das passive Verständnis und die Sprachkompetenz bestellt ist.

Auch solle man wissen, wofür man die Sprache lernen wolle. Manche Teilnehmer wollen sich für ihren Beruf weiterbilden und belegen Kurse wie „Englisch für Rechtsanwaltsfachangestellte“. „Gerade in Englisch ist unser Kursangebot gut ausdifferenziert“, sagt Roos und verweist auf die Möglichkeit, das Cambridge-Zertifikat in verschiedenen Stufen an der VHS zu absolvieren. Zwei Mal im Jahr findet in Düsseldorf zudem der große Japanisch-Test des Japanischen Kulturinstituts „Japan-Foundation“ statt, zu dem mehr als 1000 Teilnehmer aus verschiedensten Ländern anreisen. „Das ist mein persönliches Highlight“, sagt Simone Bruns.

Andere Teilnehmer wollen sich im Urlaub in der Landessprache verständigen können. „Deshalb haben wir viele Niederländisch-Kurse“, sagt die Direktorin der VHS. Kurse wie „Praktisches Italienisch für Reise und Alltag“ bietet die VHS ohne Pauken von Grammatik an. „Mit den Sprachkursen erfüllen wir häufig Träume für zukünftige Urlaube“, sagt Bruns. Denn über Sprachen lerne man auch ganz viel über die Kultur eines Landes. Wenn man dazu Lust habe, sei das eine gute Voraussetzung, um eine Sprache zu lernen.